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reisetippsThailand

Festliche Tage

Thais feiern gerne. Ihre Lebensphilosophie – sie gründet sich auf das ständige Streben nach „sanuk“ (Spaß), „sabai“ (Wohlergehen) und „suay“ (Schönheit) – zielt vor allem auf den Genuss der Gegenwart.

Staatliche Festtage (wie zum Beispiel das Neujahrsfest Songkran Mitte April) und historische Gedenktage (wie die Feiern am River Kwai) richten sich nach dem festen westlichen Kalender, die religiösen Feiertage (wie das Lichterfest Loy Krathong) nach dem beweglichen Mondkalender, andere Zeremonien wiederum – wie das königliche Pflügen – werden jedes Jahr neu von brahmanischen Wahrsagern am Königshof festgelegt. Noch viel zahlreicher sind die Anlässe zum Feiern in den Provinzstädten, wo immer mehr Festivals mit regionalem Charakter veranstaltet werden. Zu den reizvollsten gehören der Elefantenauftrieb von Surin, das Büffelrennen von Chonburi, die Drachenparade von Nakhon Sawan, das Vegetarierfestival von Phuket, das Blumenfest von Chiang Mai und das Raketenfestival von Yasothon.

Übrigens: Fällt ein Feiertag auf ein Wochenende, braucht am darauffolgenden Montag selbstverständlich nicht gearbeitet zu werden.

Geister, Gnomen, Feen

Die Allgegenwärtigkeit von Geistern im thailändischen Alltag ist unübersehbar. Die moderne Konsumgesellschaft hat den Glauben an übernatürliche Mächte nicht verdrängen können. Davon zeugen nicht nur die weit verbreiteten Amulette, die magischen Tätowierungen und Glück bringende Wollfäden am Handgelenk oder geheimnisumwitterte Wahrsager und Geisterbeschwörer, es gibt auch ein breites Sortiment an Geistern, Drachen und Dämonen. Diese werden von den buddhistischen Thai in alle nüchternen Berechnungen einbezogen. Da Geister launisch sind, sollte man sich stets mit ihnen arrangieren.

Der deutlichste Beweis für den Respekt sind die Geisterhäuschen, die sich an jedem Wohnhaus, aber auch an öffentlichen Gebäuden wie Hotels, Krankenhäusern und Schulen und sogar an gefährlichen Straßenkreuzungen finden: So groß wie Puppenstuben werden die tempelartigen Behausungen auf Holzpfähle oder Betonsäulen montiert und erhalten einen Ehrenplatz auf dem Grundstück oder im Haus. Um die hier hausenden Geister gnädig zu stimmen, wird ihr Domizil ständig mit Blumen, Kerzen, Räucherstäbchen und holzgeschnitzten Figuren geschmückt.

Aber natürlich kümmern sich die Thai auch um das leibliche Wohl ihrer Geister – mit kleinen Portionen Reis, gebratenem Geflügel, Früchten oder auch mal mit einer Flasche Coca-Cola . . . VOKI

Literatur:Das klassische, orange Traveller-Handbuch „Thailand“ aus dem Stefan-Loose-Verlag (Berlin 2000) enthält sorgfältig recherchierte Informationen, Hintergrundartikel und detailliertes Kartenmaterial.Auf ebenfalls 818 Seiten und ebenfalls für 39,80 DM bietet das „Thailand Handbuch“, von Rainer Krack aus der Reihe „Reise Know-How“ (Bielefeld 2000) nützliche Traveller-Infos und einen übersichtlichen, farbigen Kartenatlas.

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