rechtsextreme botschaften : Einmaliger Fehler
Der Redaktion sollen sie nicht aufgefallen sein. Die Anzeigen, ganzseitig, deren Aussagen dem Oxmox-Selbstverständnis widersprechen dürften: „24. Februar! Diesmal: DVU“, so springt es einem in Farbe entgegen. Eine Seite weiter geblättert in der aktuellen Ausgabe des Stadtmagazins, fragen in Schwarz-Weiß die „Deutschen Konservativen“ (DK): „Steht Deutschland vor einer linken Volksfront?“
STÖRZEILE VON ANDREAS SPEIT
Die Hamburger DVU-Spitzenkandidaten Mattias Faust sowie der DK-Chef Joachim Siegerist dürften sich gefreut haben. Die Leserschaft des Oxmox – monatliche Auflage laut eigenen Angaben rund 50.000 Exemplare – weniger. Erste Nachfragen bügelte das Büro von Herausgeber und Chefredakteur Klaus M. Schulz aber erst mal ab.
Gestern räumte Schulz ein: „Den einmaligen Fehler unseres Hauses bedauern wir sehr.“ Aus allen noch erreichbaren Exemplaren habe man die „Fehler-Seite“ entfernt. Auf taz-Nachfrage versprach er gar: „Den Erlös der Anzeige werden wir gemeinnützigen Vereinen zuführen.“
Moment mal – waren es nicht zwei Anzeigen? Faust oder Siegerist: Einen von beiden könnte es ja vielleicht doch betrüben, dass sein Geld möglicherweise an eine jüdische Institution oder gar ein antifaschistisches Projekt fließt. Oder wird aus dem Singular doch noch ein Plural? Warten wir doch die nächste Oxmox ab.