: "Seeheimer Kreis" contra Frauen
„Seeheimer Kreis“ contra Frauen
Bonn (dpa) - Massive Kritik an der SPD-Führung wegen der geplanten Quotenregelung für Frauen bei der Besetzung von Parteiämtern hat der „Seeheimer Kreis“ geübt. Bei einer Sitzung am Wochenende in Bonn wurde der vom SPD-Vorstand beschlossene Leitantrag für den SPD-Bundesparteitag Ende August in Münster als „unverantwortlich“, „abenteuerlich“ und möglicherweise verfassungswidrig bezeichnet. Im „Seeheimer Kreis“ haben sich Vertreter der Mitte und Rechten um den IG-Chemie-Vorsitzenden Hermann Rappe, Bundestags -Vizepräsidentin Annemarie Renger und den SPD -Bundestagsabgeordneten Hans-Jürgen Wischnewski zusammengeschlossen.
Bei der Sitzung in der Bonner NRW-Landesvertretung vertraten verschiedene Redner die Ansicht, mit dem Quotenbeschluß würden „die Leute ins Unglück gestürzt“. Er stehe rechtlich auf unsicheren Füßen, das vorgesehene Wahlverfahren sei viel zu zeitraubend und kompliziert, im übrigen gebe es vielerorts nicht genügend weibliche Bewerberinnen, wurde argumentiert.
Der SPD-Fraktionschef im Düsseldorfer Landtag, Friedhelm Farthmann, kritisierte auch den SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel, weil dieser sich mit dem Quotenbeschluß so stark identifiziere.
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