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■ Die anderen"Observer" zu einem Jahr New Labour" / "Iswestija" zu russischen Luftangriffen auf Tschetschenien

Der „Observer“ (London) zu einem Jahr „New Labour“: Der Parteitag von Labour in dieser Woche sollte Anlass zum Feiern und zu Eigenlob sein. Tony Blair führt eine erfolgreiche und beliebte Regierung. Die Wirtschaft blüht, endlich wird wieder Geld in Bildung und Gesundheit gesteckt. Grundlegende Verfassungsreformen sind auf den Weg gebracht worden. Aber: Blair sollte mehr tun, um seiner Philosophie vom „dritten Weg“ mehr Inhalt zu geben. Zumindest im Moment ist nämlich nicht klar, ob sich dahinter eine neue, moderne Sozialdemokratie versteckt, oder ob „New Labour“ nur ein Deckmantel für versteckten Konservatismus ist.

„Iswestija“ (Moskau) zu den russischen Luftangriffen auf Tschetschenien: Im Grunde genommen handelt es sich um keine chaotische Bombardierung „wichtiger“ Objekte auf dem Territorium Tschetscheniens, sondern um die methodische Vernichtung all dessen, was theoretisch die Durchführung von russischen Spezialoperationen stören könnte – eine Taktik, die fast genau die Methoden der Kriegsführung kopiert, die die Nato-Länder mit Erfolg gegen Jugoslawien angewandt haben. In Tschetschenien ist die Anwendung sogar viel leichter: Das Land ist kleiner, und bisher ist noch kein organisierter Widerstand der Luftabwehr zu beobachten.

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