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"Liebe taz..." Traum von der Sanierung Bremens

Betr.: taz v. 18.4.97

Wenn im Jahre 2004 in dem mit 17 Milliarden Mark verschuldeten Bundesland das Monopoly-Spiel mit 4.782 Investitions-Millionen zu Ende ist, wenn in Köllmanns milliardenschwerem Ozean-Park sich massenhaft die Curry-Wurst-Touristen tummeln, in Köllmanns Space-Park arbeitslose Werftarbeiter den Euro schwerelos um sich werfen, wenn die Messeveranstalter sich wöchentlich um die 150 Millionen Mark teuren Hallen buhlen, wenn endlich 350 Millionen Mark in einem vier-, zwei- oder einspurigen Tunnel vergraben sind, die Hochschule 300 Millionen Mark für den Umzug ausgegeben hat... dann haben wir Arbeitsplätze, neue Einwohner und Steuermehreinnahmen. Dann hat sich der Traum von vorrangig großen Projekten zur Stärkung der Wirtschafts- und Finanzkraft verwirklicht. Oder es war ein Alptraum, und die vielen kleinen Hennemanns werden im Untersuchungsausschuß keine Abgeordneten aus Bremen mehr vorfinden.

Carsten Schnoor

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