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■ Die Anderen"Le Monde" (Paris) schreibt zu den deutsch-französischen Beziehungen / "Il Messaggero" (Rom) schreibt

„Le Monde“ (Paris) schreibt zu den deutsch-französischen Beziehungen: Seit 1995 ist die Zusammenarbeit zwischen Paris und Bonn eher ein Ritual. Es ist an der Zeit, sie neu zu beleben. Dabei sollte nicht versucht werden, eine Art „neuen Elysee-Vertrag“ abzuschließen, sondern man sollte die grundlegenden Fragen angehen, die uns trennen. Gemeinsame Initiativen sollten gestartet werden, die nicht dazu gedacht sind, eine tiefgehende Uneinigkeit zu verbergen. Seit drei Jahren haben diese einfachen Regeln nicht funktioniert. Nicht weil die 1995 und dann 1997 in Paris an die Macht gekommenen Politiker weniger guten Willen gezeigt hätten als ihre Vorgänger. Auf beiden Seiten des Rheins ist man sich noch nicht des Ausmaßes der Veränderungen bewußt geworden, das für die Kräfteverhältnisse in der Europäischen Union gilt.

„Il Messaggero“ (Rom) schreibt: Zwei Faktoren deuten auf ein Deutschland hin, das mehr deutsch und weniger europäisch sein wird: Der Generationswandel und die Verlegung der Hauptstadt von Bonn nach Berlin. Es sind diese äußerlichen Faktoren, die das Gesicht des neuen Deutschlands angehen, sowie die Rolle, die es in der nahen Zukunft spielen wird. Wenn bei Gerhard Schröder der Generationswechsel in den Persönlichkeiten seiner ganzen politischen Mannschaft zu sehen ist, so bedeutet er für Helmut Kohl eher eine Pflicht zum politischen Überleben.

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