■ Die Anderen: "La Stampa" aus Rom zum Konflikt USA/Irak / "Die Welt" schreibt zum Thema doppelte Staatsbürgerschaft
„La Stampa“ aus Rom zum Konflikt USA/Irak: Die einstimmige, aber schwache Verurteilung des Irak durch die UN treibt Saddam an, alles aufs Spiel zu setzen. Und Clinton zur Einberufung seines Kriegskabinetts im Weißen Haus. Das Votum ist ein diplomatischer Sieg für die USA. Das Ziel des irakischen Diktators zu Beginn dieser Krise war es, die Zwietracht, die es in den vergangenen Monaten zwischen den Großen gab, zu verstärken. Das hat er vorerst nicht erreicht. Mit ihrer Forderung nach einem Militärschlag blieben die Vereinigten Staaten allerdings erneut isoliert. Aber wenn Saddam weitermacht mit der Ausweisung der Amerikaner, dann ist schwer vorstellbar, daß Clinton nicht mit Gewalt antwortet.
„Die Welt“ schreibt zum Thema doppelte Staatsbürgerschaft: Der deutsche Paß wird zu einem Symbol für die Integrationsbereitschaft stilisiert, ohne von praktischem Nutzen zu sein. Nach geltendem Recht haben die ausländischen Kinder im Vergleich zu ihren deutschen Altersgenossen keinerlei Nachteil. Mit einer Ausnahme: Straffällig gewordene ausländische Jugendliche können abgeschoben werden. Angesichts der geltenden Abschiebepraxis allerdings ist das aber ein theoretischer Extremfall. Die Voraussetzungen für die Einbürgerung müssen erleichtert werden. Darüber besteht auch in allen Parteien Konsens. Um so unverantwortlicher wäre es, nötige Reformen an einer Symbolfrage scheitern zu lassen.
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