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■ Berliner Telegramm"Keine Führung, keine Inhalte, keine Wähler"

Der ehemalige Regierende Bürgermeister Walter Momper (SPD) ist scharf mit seiner Partei ins Gericht gegangen: „Keine Führung, keine Inhalte, keine Wähler“, beurteilte der Politiker den Zustand der Berliner SPD. „Die SPD hat sich zu sehr an den kleinbürgerlichen Zeitgeschmack angepaßt“, sagte der jetzige Bauentwickler Momper. Derzeit beschäftige sich die Partei weitgehend mit sich selbst und habe keine Konzepte für die großen Aufgaben wie den Abbau der Arbeitslosigkeit. „Es gab bei den Parteitagen an keinem Punkt eine echte Analyse der Niederlage der Wahl im Oktober“, kritisierte Momper. Bei der Abgeordnetenhauswahl im Oktober 1995 hatte die SPD mit 23,6 Prozent ihr schlechtestes Nachkriegsergebnis erzielt. „Viele in der Partei wollen es nicht wahrhaben, aber natürlich kann es auch noch weiter bergab gehen, wenn nichts unternommen wird.“ Hinzu komme, daß ein Teil der Führungspersonen der Sozialdemokraten sich vorrangig mit der Sicherung der eigenen Posten beschäftige. dpaFoto: AP

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