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IN DER SCHAUBURG:"GULLIVERS REISEN"

■ Zwerge, Gischt und Gulliver

hier bitte den

Schiffe ziehenden

Zeichentrick-Gulli

Hoch peitscht die Gischt, bläulich und grau. Kleine Schaumkronen zerspringen zu hunderten. Die Leinwand wogt, überall toben die Kräfte des Meeres. Und mittendrin: Ein einsamer Schwimmer, der sich mühsam über Wasser hält, bis ihn die Wellen endlich an den Strand einer Insel spülen.

Der Gerettete ist ein berühmter Mann. Als englischer Seemann Gulliver erlangte er 1726, von Jonathan Swift erfunden, großen Bekanntheitsgrad — nicht nur bei Kindern. Gullivers Reisen, die Geschichte vom Gestrandeten, der auf einer Zwergen-Insel landete, inspirierte 1939 den Trickfilm-Animateur Fleischer zu einem verträumten und in technischer Hinsicht detailbesessenen Märchen-Film.

Sicher, die Geschichte von den zwei Zwergenkönigen King Little III. und King Bombo, die ihre Kinder verheiraten wollen, sich aber nicht auf eine gemeinsame Hochzeits-Hymne einigen kön

nen, ist kindgerecht geglättet worden. Und doch entbehrt die filmische Par-Force-Jagd durch die Welt des märchenhaften Wahnsinns nicht der nachdenklichen Passagen. Daß die Unstimmigkeiten der beiden Liliput-Regenten gleich zu einem Krieg der Zwerge führen muß, ist heute noch aktuell. „Krieg, ist das der Sinn des Lebens?“, fragt denn auch Little III. mit staatsmännischem Weitblick.

NEINNN, wird es aus vielen Kinderkehlen tönen. Und der freundliche Körperklotz Gulliver, den die wuselige Zwergenübermacht vor Angst fesselt und abtransportiert, hilft den Guten und bekehrt die Bösen. Die Vöglein zwitschern, das Märchenreich kann wieder seinen hochtechnisierten Tätigkeiten nachgehen, und auch das tobende Meer hat wieder Ruhe. „Ihr Kleinen seid auch nicht klüger als die Großen“, findet Gulliver. Da hat er recht. J.F.Sebastian

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