■ KURZMELDER: "Distel" reduziert
»Die Distel« bereitet die Gründung einer GmbH mit Gesellschaftern aus den eigenen Reihen vor, da von den Kulturverantwortlichen in Magistrat und Senat beschlossen worden ist, das Kabarett in private Trägerschaft zu überführen. Finanzieren will man sich künftig aus Einnahmen. Daraus könnten anderthalb von den benötigten zwei Millionen DM aufgebracht werden. Für den Rest »werden wir Sponsoren suchen und lernen, Leute anzubetteln«, so »Distel«-Chefin Gisela Oechelhaeuser. Von der Landesregierung fordert sie einen Mietzuschuß für das Domizil in der Friedrichstraße, an einem der »besten Immobilienstandorte Europas«. Um wirtschaftlich arbeiten zu können, muß das Personal von 50 auf 20 Mitarbeiter reduziert werden. Am politischen und künstlerischen Profil wird es keine Abstriche geben, »sechseinhalb Darstellerplanstellen« sollen die für die »Distel« typischen Ensembleprogramme zeigen. »Ein ausgewogenes Kabarett werden wir nicht.« Für kommendes Jahr sind zwei Premieren geplant. Ein Stück wird die Schwierigkeiten beim Deutschwerden und Deutschsein thematisieren, ein anderes sich mit der Historie von Kleinkunst und Kabarett in Berlin beschäftigen.
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