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■ Die anderen"Berlingske Tidende", "Sewodnja" zum Krieg in Tschetschenien

Die dänische „Berlingske Tidende“ meint zum Krieg in Tschetschenien: Mit der Ausweitung militärischer Ziele in Tschetschenien bewegt sich Russland immer weiter in eine Sackgasse. Man kann die Terroristen, die bekämpft werden sollen, nicht dadurch besiegen, dass man die tschetschenische Infrastruktur zerstört. Der Terror lässt sich eine Zeit lang eindämmen. Sobald die russischen Angriffe aber aufhören, wird der Widerstand wie Pilze nach dem Regen wieder sprießen. Aus russischer Sicht ist einer der Vorteile dieses Krieges, dass sie den Russen einen Eindruck von Entschlossenheit vermittelt. Doch dieses Gefühl von Sicherheit ist trügerisch.

Nach Ansicht der Moskauer „Sewodnja“ braucht der russische Ministerpräsident Putin einen Sieg in Tschetschenien: Die Strategie ist klar. Die Generäle, die auf die Unterstützung der öffentlichen Meinung bauen können, brauchen den Sieg, um die schleppende Militärreform von Verteidigungsminister Igor Sergejew zu rechtfertigen. Wladimir Putin braucht als Wunschnachfolger des Kremls einen Sieg in Tschetschenien nicht weniger, als Boris Jelzin vor der Präsidentenwahl 1996 den Frieden im Kaukasus brauchte. Denn Putin kann vor der nächsten Präsidentenwahl auf keine anderen Erfolge, beispielsweise in der Wirtschaft, hoffen.

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