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produkttestRindig zart im Abgang

Foto: Hersteller

Es klingt ein wenig wie aus einem Blaubeerwald-Märchen, dass in Estland alte Frauen Saft aus Birken zapfen. Oder wie eine überaus geschickte Marketingidee, denn was könnte schon gesünder sein als fermentierter Baumsaft (null Kalorien), und dann noch aus so flexiblen, kargen, stillen Bäumen wie Birken?

Aber das Zaubergetränk existiert und wird als „Öselbirch Birkendrink“ von Estland in die Welt verkauft, laut Webseite inspiriert von „unserer Oma“ und vermarktet als „Kefir für Veganer“. Die Variante „Sauer“ (330 ml, ca. 3 Euro) riecht und schmeckt dabei interessant und herausfordernd, aber nicht unbedingt schlecht. Ich kenne das von Gose-Sauerbieren, was letztlich an den Milchsäurebakterien liegt, die in beiden Getränken leben. So kann man Gose auch ohne Alkohol trinken!

Die unfermentierte Alternative riecht deutlich angenehmer, gesund, deep – irgendwie so, wie ich mir den Geruch von Kombucha vorstelle. Schmecken tut sie dann leider doch nach fast nichts, am ehesten noch wie ein See, in den mal ein Stück Birkenrinde gefallen ist. Dafür enthält sie sehr viel Mangan. Danke, Oma! Michael Brake

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