panda-abschiebung: „B.Z.“ und PDS Hand in Hand
Danke, B.Z.! Jetzt wissen wir endlich, dass du heimlich die „No Deportation“-Kampagne unterstützt und SPD-Bürgermeister Klaus Wowereit ein herzloser Bürokrat ist. Der reichte zwar unserer Pandadame am Wochenende eine Möhre durchs Gitter. In Wahrheit will er das arme Tier aber abschieben (B.Z.). Nach China, ins Reich des Bösen. Weil Berlin den frisch geforderten „Freundschaftspreis“ (B.Z.) von 280.000 Mark Leihgebühr an die Regierung in Peking nicht zahlen kann.
Kommentar von HEIKE KLEFFNER
Eigentlich unverständlich, liebe B.Z., dass ausgerechnet du für Yan Yan Partei ergreifst. Schließlich hat sich die kuschelige Pandabärin die Einreise nach Deutschland unter Vortäuschung falscher Tatsachen erschlichen. Viele kleine Babypandas würde sie produzieren, hieß es bei ihrer Ankunft. Ein nützliches Tier zur Imagesteigerung der Hauptstadt, fanden die Bürokraten. Blitzschnell wurde aus einer Green Card zum Zwecke der Pandaproduktion eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung.
Und nun? Seit sechs Jahren ruht sich die kinderlose Bärin in der sozialen Hängematte eines bettelarmen Zoos aus. Dass Klaus Wowereit diesem Schmarotzerleben auf Kosten der deutschen Steuerzahler ein Ende bereiten will, sollte ihm eigentlich parteiübergreifend Beifall bringen.
Stattdessen, liebe B.Z., brichst du alle Tabus und bildest eine Front mit PDS-Sprecher Axel Hildebrandt – „Yan Yan muss hier bleiben, weil die Pandabärin ein lebendiger Beleg gegen die bornierte Green-Card-Philosophie ist“. Schreibt der. Spätestens jetzt dürfte alles klar sein. Die Kommunisten aus Berlin haben kurzerhand ihre alten Seilschaften zu den Genossen in Peking ausgenutzt, um im sommerlahmen Wahlkampf dem Regierenden in den Rücken zu fallen. Und wer fällt darauf rein? Die B.Z.!
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