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Archiv-Artikel

olympiastadion Die Frechheit der Verschuldeten

Hertha BSC geht es nicht gut. Trotz aller Anstrengungen ist dem Fußballbundesligisten der Durchbruch in die lukrative Champions League nicht geglückt. Und wegen all dieser kostspieligen, aber unrentablen Anstrengungen ist der Club hoch verschuldet. So wundert es kaum, dass Hertha das letzte Hemd verscherbeln möchte, um ein paar Euro in die Kasse zu bekommen. Dumm nur, dass der Verein sein letztes Hemd im letzten Jahr bereits verkauft hat.

Kommentar von Gereon Asmuth

Schon damals stand Hertha am Rande der Pleite. Deshalb wurde das Land Berlin alleiniger Betreiber des Olympiastadions. Hertha durfte nicht nur seine Anteile samt der daran hängenden Schulden an die öffentliche Hand übertragen. Auch die Stadionmiete wurde gesenkt – beträchtlich und gleich bis zum Jahr 2017.

Dass Hertha nun auch noch 40 Prozent der Namensrechte für sich reklamiert, ist somit eine bodenlose Frechheit. Selbst wenn sich die Pfennigfuchser der Stadt dereinst darauf einigen sollten, einen der bekanntesten Orte der Stadt mit dem Namen eines Werbemultis zu verhunzen, stünde dem Fußballclub kein einziger Cent davon zu.

Wenn der Verein Geld will, sollte er seinen eigenen Namen meistbietend entsorgen. So wie das Berlins Basketballbundesligist längst getan hat. Der trägt seither den hübschen Namen Alba. Analog würde sich die BSR anbieten: Hertha BSR Berlin – wir halten das Tor sauber.

Noch passender aber wäre die Umbenennung des Berliner Sport-Clubs in Bahn Sport-Club – Hartmut BSC Berlin. Mit dem aktuellen Hauptsponor verbindet Hertha schon jetzt viel mehr als ein schnöder Werbevertrag. Beide versprechen stets Großes – und bleiben dann doch auf halber Strecke stehen.