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Archiv-Artikel

nordpol: die apokalypse

Noch drei Mal besinnt sich die taz nord auf die letzten Dinge und liest die Offenbarung des Johannes. Dort haben sich Menschen in weißen Gewändern um den Thron Gottes versammelt und rufen: „Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt.“ Ideologiekritisch gesehen eine problematische Aussage, aber man muss ja immer den Kontext bedenken, Engel, die in Posaunen blasen, die Schalen des Zorns, der Untergang Babylons, der großen Hure. „Und die Könige auf Erden werden von ferne stehen aus Furcht vor ihrer Qual und sprechen: Weh, weh, du große Stadt Babylon, du starke Stadt, in einer Stunde ist dein Gericht gekommen“, steht in Kapitel 18. Die Starken tritt Gott in den Staub, die Schwachen werden erhöht – es ist eine Phantasie der zu kurz Gekommenen, die Johannes aufschreibt, eine Rachephantasie. Denn was sollte an Babylon, der Stadt des Luxus und der schönen Dinge, schlecht sein? „Das Obst, daran deine Seele Lust hatte, ist dahin“, schreibt Johannes.