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Archiv-Artikel

nicht vergessen…

, dass die Müllabfuhr noch auf sich warten lässt. Gestern begann in Niedersachsen die zweite Streikwoche des öffentlichen Dienstes – ein Ende ist derzeit nicht abzusehen. 11.000 Menschen hätten sich an Streikmaßnahmen in 86 Orten beteiligt, sagte Ver.di-Landesleiter Wolfgang Denia in Hannover. Zum ersten Mal gab es auch einen „Solidaritätsstreik“. Die Fahrer von öffentlichen Bussen und Bahnen in Hannover legten für eine Stunde die Arbeit nieder, obwohl der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes für sie nicht gilt. Auch in Schleswig-Holstein und Hamburg wurde gestreikt.

Schlechte Nachricht für lärmempfindliche Lehrkräfte: Nach Ansicht des Hamburger Erziehungswissenschaftlers Peter Struck sollten Kinder in der Schule möglichst viel sprechen können. Wer im Unterricht viel redet und nicht zum Stillsitzen und Stillsein verurteilt sei, lerne einfach besser, sagte Struck gestern auf der Bildungsmesse „didacta“ in Hannover. „Ein deutscher Schüler spricht in 45 Minuten gerade eine Minute“, sagte Struck. „Ein finnischer Schüler kommt auf das Neunfache.“ Lernpsychologisch sei erwiesen, dass Kinder passiv – also zum Beispiel durch Zuhören oder Lesen – aufgenommenes Wissen deutlich schlechter speicherten, als wenn sie es „selber sagen“ und „selber tun“.

Den Entwurf für ein neues Informationsfreiheitsgesetz in Schleswig-Holstein hat gestern der Datenschutzbeauftragte des Landes, Thilo Weichert, heftig kritisiert. „Vom Vorreiter in Sachen Informationsfreiheit zum Schlusslicht“ würde sich das Land entwickeln, so Weichert. Was ihn besonders stört: Dass der Verwaltung mehr Möglichkeiten eingeräumt würden, Informationen zu verweigern und so Konflikte mit auskunftssuchenden Bürgern vorprogrammiert seien.