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neue funsportart: sich zum esel machen

Spitzen Sie Ihre Ohren! Aus Ställen, dem Wald, von der Alm ist der Ruf zu hören. Nur Kenner entdecken den Unterschied. I-A tönt es zart und Iihiihii-Aaaah. Sie üben intensiv. Täglich powern sie sich zwei Stunden lang aus. Denn der Eselslaut hat es in sich. Zwar ist er einfach und markant, das I-A muss aber so perfekt kommen, dass der echte Graue drauf anspringt und antwortet. Das ist die Krönung für den Freund des Eselsrufs. Doch schon haben geldgeile Marketingexperten das noch keimende Funsportpflänzchen für sich entdeckt. Bösartig treiben sie die Kommerzialisierung mit dem Ausrufen der 1. Deutschen Meisterschaft im I-A-Rufen voran. Pfui Teufel! „Wer bringt Deckhengst Cäsar zum Rufen?“, heißt es dort marktschreierisch unter dem Deckmäntelchen der Lokalinitiative „Spaß auf dem Lande in Nessendorf bei Lübeck“. Doch wer will schon sein Können beim „Deutschen Langohrpokal“ mit dem schnöden Gewinn von 1.000 DM breit treten? Wir lassen uns nicht zum Esel machen! Wir protestieren lieber. Beschwerdetelefon: 01 80-2 21 46 46 (für 1 Einheit).

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