: nachtrag Die Wunden des Deutschen Herbstes
Im Oktober 1977 wurde Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer erschossen, das von einem palästinensischen Kommando entführte Passagierflugzeug „Landshut“ mit Touristen an Bord von der GSG 9 erfolgreich gestürmt – und die RAF-Mitglieder Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Jan-Carl Raspe und Irmgard Möller fand man tot in ihren Stammheimer Zellen. Deutscher Herbst ward diese Zeit genannt: Eine Stimmung der Hoffnungslosigkeit durchwehte die Republik.
In diesem taz.mag sollte eigentlich ein Gespräch mit zwei Mitgliedern der so genannten Sympathisantenszene, heute in bürgerlichen Berufen tätig, zu lesen sein. Die Interviewten zogen kurzfristig die Druckerlaubnis zurück – aus Angst vor ihren alten Weggefährten. Der Solidarisierungsdruck scheint immer noch mächtig, Fragen zum Sinn des Terrors sind unerwünscht.
Unser Autor Andrei S. Markovits („Der salonfähige Antisemitismus“, taz.mag Nr. 241 vom 11. Mai 2002) hat ein neues Buch geschrieben: Im Abseits. Fußball in der amerikanischen Sportkultur. Daraus liest er kommende Woche vor: Montag in Heidelberg (Deutsch-Amerikanisches Institut, 20 Uhr), Mittwoch in Hamburg (Institut für Sozialforschung, 20 Uhr), Donnerstag in Berlin (Galerie der Heinrich-Böll-Stifung, 19 Uhr) und Freitag in Bremen (Theater am Goetheplatz, 20.30 Uhr). Viel Vergnügen!
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