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„Roger Cicero tot – Hirnschlag!“ titelte Focus.de. Diese Meldung sagt viel über die intensive Karriere des Berliner Sängers Roger Cicero aus, der am 24. März im Alter von 45 Jahren in seiner Heimatstadt Berlin gestorben ist. Darüber unterrichteten die Agenturen erst am gestrigen Dienstag. Obwohl Cicero im Dezember wegen akuter Erschöpfung und einer Herzmuskelentzündung Konzerte und sonstige Verpflichtungen absagte, absolvierte er bereits wenige Monate später Promotiontermine, um sein aktuelles, dem Sänger Frankie Sinatra gewidmetes Album mit Coverversionen von Sinatras Songs zu bewerben. Ciceros früher Tod ereignete sich nur einen Tag nach seinem letzten Liveauftritt im Bayerischen Fernsehen, teilte seine Promotionagentur mit.
Cicero, Sohn des Jazzpianisten Eugen Cicero, wurde einer breiten Öffentlichkeit durch seinen Song „Frauen regier’n die Welt“ bekannt, mit dem er 2007 beim Eurovision Songcontest die Vorausscheidung gewann. Gepusht vom Disziplinarregime deutscher TV-Privatsender wurden in den nuller Jahren vermehrt Stars aus der Retorte der Talentshows in den Pop-Mainstream gehievt. Auch Ciceros Karriere verdankt sich maßgeblich dieser Umwidmung: Nicht mehr das Airplay im Radio war nun entscheidend, sondern die absolvierten Sendeminuten im Fernsehen. Damit einher ging größere Sichtbarkeit des Pop-Promis. Kaum eine Show, eine Charity-Veranstaltung kam ohne Roger Ciceros virile Stimme aus. Nicht zuletzt war er auch bei dem Album „Giraffenaffen“ federführend beteiligt, einer Sammlung von klassischen Kinderliedern, neu interpretiert von Roger Cicero, der nicht nur das Titellied sang, sondern auch für die mittige Produktion verantwortlich zeichnete. „Cicero sings Sinatra“ war 2016 für den Echo nominiert.
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