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nachrichten

Mehr als 200 Menschen wenden sich an Gewaltschutzambulanz

Knapp 220 Betroffene von häuslicher oder sexualisierter Gewalt haben bisher Hilfe in der Gewaltschutzambulanz in Bremen gesucht. „Das zeigt noch einmal mehr, wie sehr wir diese Einrichtung in Bremen brauchen und dass wir sie auch über das Jahr 2026 hinaus nachhaltig finanzieren müssen“, sagt Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke). Seit einem Jahr werden in den Räumen am Klinikum Bremen-Mitte Erwachsene beraten und Verletzungen dokumentiert. So können Spuren gesichert und bis zu zehn Jahre verwahrt werden, die für ein Verfahren gegen Täter wichtig sein könnten. Die Betroffenen sind im Schnitt 34 Jahre alt, meistens handelt es sich um Frauen. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen. Bremen investiert nach eigenen Angaben bis 2026 rund 1,2 Millionen Euro. (dpa)

Sinti und Roma gründen Dachverband in Hamburg

Der Landesverein der Sinti in Hamburg, der Bildungsverein der Roma zu Hamburg und die Rom und Cinti Union unterzeichnen am heutigen Dienstag, dem Internationalen Roma-Tag, einen Kooperationsvertrag und schließen sich zu einem gemeinsamen Hamburger Dachverband zusammen. „In einer Zeit, in der Antiziganismus und soziale Ausgrenzung noch immer Realität sind, ist unsere Zusammenarbeit ein notwendiger Schritt für eine gerechtere Gesellschaft“, teilten die drei Vorsitzenden in einer Erklärung mit. Sie wollen künftig gemeinsam die Interessen, Rechte und das kulturelle Erbe der Roma und Sinti in Hamburg vertreten. (taz)

Zentralrat der Juden warnt vor Besuch des Deichbrand-Festivals

Der Zentralrat der Juden hat jüdische Besucherinnen und Besucher am Montag vor einem Besuch des Deichbrand-Festivals im Landkreis Cuxhaven gewarnt. Als Grund gibt der Dachverband von jüdischen Gemeinden und Landesverbänden in Deutschland den geplanten Auftritt des US-Rappers Macklemore an. Zuerst hatte die Nordsee-Zeitung berichtet. „Beim Rapper Macklemore trifft Popkultur auf Antisemitismus“, sagte der Zentral­ratssprecher. In seinen Songtexten und Auftritten verbreite er antisemitische Propaganda und verharmlose die Schoah, während er sich als moralische Instanz inszeniere und als solche von einem breiten Publikum unkritisch gefeiert werde. Die Einladung des Rappers sende ein ernüchterndes Signal, ergänzte der Sprecher: „Antisemitismus ist auf der großen Bühne erwünscht.“ Der Fall zeige erneut, welch große Verantwortung Veranstalter von Festivals und anderer Großveranstaltungen hätten, so der Sprecher. „Bisher sind die Deichbrand-Organisatoren dieser nicht nachgekommen.“ (epd)

Archäologen finden 3.000 Jahre alte Urnen

An der Kreisstraße 17 zwischen Moisburg und Immenbeck (Landkreis Harburg) haben Archäologen 3.000 Jahre alte Urnen ausgegraben, die aus der jüngeren Bronzezeit (1.200 bis 600 v. Chr.) stammen. „Völlig überraschend“ sei der gute Erhaltungszustand der Urnen. Im Rahmen von Bauarbeiten wurden fast 30 Gräber entdeckt und geborgen, wie das Archäologische Museum Hamburg am Montag mitteilte. „Erstmals seit vielen Jahren ist es überhaupt gelungen, auf einem intensiv beackerten Gelände wieder komplette Brandbestattungen zu bergen“, sagte der Kreisarchäologe Jochen Brandt, der die Ausgrabungen des Archäologischen Museums geleitet hat. Für gewöhnlich seien Urnen heute der intensiven modernen Landwirtschaft „fast komplett zum Opfer gefallen“, sagte Brandt. Die Ausgrabungen sind bereits abgeschlossen. Die Asche der Toten soll naturwissenschaftlich untersucht werden, wenn sich Gelder dafür einwerben lassen, teilte das Museum mit. (epd)

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