nachrichten:
Russischer Überläufer tot aufgefunden
Bei einem in Spanien gefundenen Toten handelt es sich nach Vermutung der spanischen Polizei um einen russischen Überläufer. Die Dokumente, die bei dem Getöteten in La Cala nahe Alicante gefunden worden seien, wiesen ihn als 33 Jahre alten Ukrainer aus, teilte die Polizei am Dienstag mit. Derzeit werde jedoch vermutet, dass es sich um den russischen Überläufer handele, der im vergangenen Jahr mit einem russischen Militärhubschrauber in die Ukraine flog. Andrij Jussow, ein Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes, sagte am Montag, der ehemalige russische Pilot sei in Spanien ums Leben gekommen, nannte aber keine weiteren Einzelheiten. „Dieser Verräter und Verbrecher ist in dem Moment zu einer moralischen Leiche geworden, als er sein schmutziges und schreckliches Verbrechen plante“, sagte der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, Sergei Naryschkin, am Dienstag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. (dpa, ap)
Ukrainische Geflüchtete haben Heimweh
Ukrainische Flüchtlinge und Vertriebene wollen nach einer Umfrage des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) mehrheitlich in die alte Heimat zurückkehren. Von insgesamt 9.900 im Januar und Februar Befragten hätten 65 Prozent der Flüchtlinge und 72 Prozent der Vertriebenen den Wunsch nach Rückkehr geäußert, sagte Philippe Leclerc, UNHCR-Regionaldirektor für Europa, am Dienstag. Der Anteil der Rückkehrwilligen gehe aber leicht zurück, je länger der Krieg dauere. Das UNHCR schätzt, dass seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 rund 6,5 Millionen Menschen aus der Ukraine ins Ausland geflohen sind. Neben der Sicherheitslage nannten Flüchtlinge und Vertriebene auch mangelnde Aussicht auf Arbeit und die Zerstörung von Häusern und Wohnungen als Grund, warum sie nicht zurückkehren. Rund 55 Prozent derjenigen, die zurückgekehrt waren, berichteten, sie hätten weniger Arbeitsmöglichkeiten vorgefunden als erwartet. (dpa)
Polnische Bauern gehen weiter auf die Barrikaden
Polnische Landwirte haben am Dienstag zum wiederholten Mal gegen die Konkurrenz durch Produkte aus der Ukraine und die EU-Agrarpolitik demonstriert. Sie blockierten Grenzübergänge in das Nachbarland, verbrannten Reifen und ließen Getreide aus Zugwaggons ab. Insgesamt kam es an mehr als 180 Orten zu Protestaktionen. Traktoren kreuzten etwa an Auf- und Abfahrten von Autobahnen in mehreren Städten. Von Spanien bis Italien kam es jüngst zu ähnlichen Protesten. Die Bauern sind besorgt, dass EU-Pläne zur Begrenzung von Chemikalien und Treibhausgasemissionen zu einer Schmälerung ihrer Produktion und ihres Einkommens führen. Auch die Konkurrenz aus Nicht-EU-Ländern ist ihnen ein Dorn im Auge. Besonders die von Russland angegriffene Ukraine steht als großer Produzent landwirtschaftlicher Erzeugnisse im Fokus. Die Proteste führen zu zunehmenden Spannungen zwischen der Ukraine und ihren westlichen Nachbarn. (ap)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen