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Weniger Fleisch-Export gefordert
Angesichts eines ersten Falls der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland haben SPD und Grüne im niedersächsischen Landtag eine Abkehr von Billigfleisch-Exporten gefordert. „Ein Weg könnte sein, die Gesamtzahl der Tiere zu senken“, sagte der SPD-Abgeordnete Tobias Heilmann. Wenn weniger Schweine gehalten würden, gebe es weniger Düngeprobleme. Dies diene auch dem Klimaschutz. Jedes dritte deutsche Schwein stammt aus Niedersachsen: Etwa 5.300 Betriebe halten rund 8,3 Millionen Schweine. „Wir müssen sehen, dass wir die heimischen Märkte stabilisieren“, sagte Grünen-Agrarexperte Christian Meyer. Der Nachweis der Afrikanischen Schweinepest treffe die exportorientierte Billigproduktion, die nun von einem massiven Rückgang der Preise betroffen sei. Statt die Massenproduktion mit Subventionen zu stützen, müssten tierwohlgerechte Betriebe gefördert werden. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) betonte, dass Niedersachsen gut auf die Afrikanische Schweinepest vorbereitet sei. Sorge bereiteten ihr die Importverbote etlicher Länder für deutsches Schweinefleisch. „Das ist ein herber Rückschlag für unsere Schweine haltenden Betriebe.“ (dpa)
Neues Stadtmuseum
Oldenburg erhält ein neues Stadtmuseum. Nach einer intensiven Planungsphase stünden nun die wesentlichen Rahmenbedingungen für den Neubau fest, sagte Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) am Dienstag. Danach soll im kommenden März die „Neue Galerie“ abgerissen werden, um Platz für einen Neubau zu schaffen, mit dem im Juni 2021 begonnen werden soll. Die Wiedereröffnung sei für den Herbst 2023 geplant. Der Neubau soll 17,7 Millionen Euro kosten, von denen 8,5 Millionen Euro vom Bund kommen sollen. (epd)
Wollepark-Abriss geht weiter
Die Sanierung des früheren Brennpunktviertels Wollepark in Delmenhorst schreitet voran. Am Dienstag begannen Bauarbeiter damit, zwei Wohnblöcke abzureißen. Die Stadt hatte die Häuser als Schandfleck bezeichnet. In dem Sanierungsgebiet sind nach Angaben der Stadt bislang sechs Wohngebäude sowie ein Park- und ein Heizhaus abgerissen worden. Die Häuser gehören zu einem rund 23 Hektar großen Gebiet. (dpa)
Weniger Geflüchtete
Schleswig-Holstein hat im August 251 neue Flüchtlinge aufgenommen. Das waren 41 Prozent weniger als im August des Vorjahrs, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht des Landesamts für Zuwanderung und Flüchtlinge hervorgeht. In den ersten acht Monaten kamen insgesamt 1861 Zuflucht suchende Menschen. Im vorigen Jahr waren es im gleichen Zeitraum 2677 Menschen. Die meisten Flüchtlinge kamen im vergangenen Monat aus Syrien, dem Irak und Afghanistan. (dpa)
Pastor muss gehen
Nach umstrittenen Äußerungen zum Holocaust in einer Zeitungsandacht verlässt der evangelische Pastor Christian Diederichs (56) aus Alfeld bei Hildesheim seine Kirchengemeinde. „Pastor Diederichs relativiert in diesem Text die Singularität des Holocausts mit dem Verweis auf etliche andere Völkermorde und die dezidierte Auflistung der Zahl der Ermordeten in anderen Ländern und unter totalitären Regimen“, sagte die Alfelder Superintendentin Katharina Henking als seine Vorgesetzte am Dienstag. Sie nannte den Text „unerträglich“. Das evangelisch-lutherische Landeskirchenamt leitete eine dienstrechtliche Prüfung ein. Der Pastor hatte sich in einem Andachtstext für die Alfelder Zeitung und die Leine-Deister-Zeitung entsprechend geäußert. Die Zeitungen hatten nach Rücksprache mit den Vorgesetzten des Pastors den Text nicht veröffentlicht, aber über den Fall am Dienstag berichtet. (epd)
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