munitionsmüll : Die Ostsee ist groß
Dass verklappte Munition aus der Ostsee mehrere hundert Menschen verletzt und getötet hat, ist ein später „Kollateralschaden“ des Zweiten Weltkrieges. Die Nachgeborenen werden damit leben müssen.
KOMMENTAR VON GERNOT KNÖDLER
Schon den Müll zu finden, wäre ein schwieriges Unterfangen. Die ausrangierte Munition ist vielerorts versenkt worden, manchmal schon auf dem Weg zum designierten Versenkungsort. Die Bomben, Granaten und Fässer sind mit der Strömung verdriftet, in Spalten gerutscht und im Boden versunken.
Rosten ihre Behälter durch, zerfallen viele Kampfstoffe zu unschädlichen Produkten. Eine Explosion unter Wasser richtet wenig Schaden an. Ungleich größer ist das Risiko, wenn das fragil gewordene Arsenal per Zufall oder zum Zwecke des Unschädlichmachens gehoben wird. Es scheint am besten zu sein, den Munitionsmüll dort zu lassen, wo er liegt und die Anrainer und Nutzer der Ostsee über die Risiken aufzuklären.