morgen : Katastrophen werden zur Religion
„Die Flut“: 31. 8.–3. 9., 21 Uhr, Klosterruine Alexanderplatz
Katastrophenfilme gibt es ja viele, aber Katastrophentheaterstücke? Der Tsunami steht im Mittelpunkt der Inszenierung „Die Flut“, die in den nächsten Tagen in passender Kulisse aufgeführt wird: in der Klosterruine am Alexanderplatz. Allerdings setzt sich das Stück nicht so sehr mit der Flut selbst auseinander, sondern mit dem kollektiven Mitgefühl und Voyeurismus danach. Es scheint, dass Naturkatastrophen zu einer Art Repräsentation des Erhabenen und somit zum Religionsersatz werden. Während der Aufführung werden Bilder der Flut dorthin gebeamt, wo sonst Gemälde der Leidenswege Christi hängen.