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montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens

Ich bin sprach-, stimm- und schreiblos. Und werde es auch in Zukunft sein. Nach den entsetzlichen, schockierenden und bestürzenden Ereignissen der vergangenen Woche bin ich wie gelähmt. Kein Wort, kein Satz, kein Gedanke kommt mir über die Lippen. Manche mögen dies als Erfolg eines terroristischen Anschlags werten, aber nichts kann mehr so sein, wie ich war. Das Ende der Großdenkergesellschaft ist da. Wie schon einmal das Ende der Geschichte gekommen war und das Ende der Linken, denen ich leider früher auch angehörte. Als Reflex auf das grauenhafte Geschehen wird eine neue Zeit der Leichtigkeit und Wertfreiheit aufziehen, die Menschen wollen vergessen, die Gesellschaft will die Untiefen ausloten. Meine Welt wird dies nicht sein. Ich gehe da d’accord mit dem großen Analytiker Peter Scholl-Latour, der das Ende der Denkgesellschaft laut einläutete. Ich verabschiede mich deshalb heute, an diesem Montag, Monday und Lundi, für immer von meinen treuen Lesern. Gott bless you.

Diese Kolumne erschien in loser, aber leider häufiger Folge.

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