piwik no script img

montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens

Zum Jahreswechsel möchte ich über die unverwüstliche Würde und die wunderbare Welt des Westens nachdenken, oh yes! Der New Yorker Terrorangriff zielte nämlich auf das liberale Credo unseres christlichen Abendlands, auf unser Crescendo der Freiheit und auf die Blumen, ja ich will sagen: Chrysanthemen der Aufklärung. Kaum war Kabul befreit, der gomerische Knoten des Sisyphos durchschlagen, durften die Menschen endlich wieder ins Kino, ins gute alte Lichtspielhaus und Filmtheater. Lachende Kinder durften wieder lachen und es regnete Transistorradios wie Manna aus der Asche. Wer hätte das gedacht? Die linken Kriegsgegner, zu denen leider auch ich einmal gehörte, sicher nicht. Sollen sie ruhig über Kollateralschäden jammern, ich freue mich mit den Kindern von Kabul und rufe: Ich bin ein Kabuler! Unsere aufgeklärte Vernunft, unsere differenzierte Kritikfähigkeit und säkulare Weisheit leuchten nun wie die Augen von Augstein über die blühenden Hügel Afghanistans, oh yes! Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen