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montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens

Ein Krieg steht vor der Haustür. Aber bevor ich ihn hineinlasse, muss ich meine Gedanken aufräumen. Ich will gerüstet sein. Denn ein Krieg bedeutet immer auch das Gegenteil von Unordnung, Unrat, Unfriede. „Der Krieg ist das letzte Hausmittel“, wie schon Clausewitz sagte. Und sein japanischer Kollege Sun Tsu ergänzte – ganz der Tradition fernöstlicher Denker, Weiser und Geistesmänner verpflichtet: „Der Krieg ist ein großer Aufräumer.“ Seit 1968, als auch ich leider noch zu den Linken gehörte, warne ich vor den Warnern. Denn die Philosophen haben Recht: Im Frieden verlottert, ververwahrlost, verwildert eine Gesellschaft. Der Krieg hingegen schafft Ordnung, Sauberkeit und Disziplin. Ein Trend, der in Berlins neuer Mitte bereits erkannt wurde. Besonders von mir. Ich persönlich glaube nämlich nicht an den Pazifismus panhumanistischer Prägung, kann er doch Clausewitz und Tsu nicht die Stirn bieten. Das kann nur ich, ein alter Hase, Hirte und Hausmeister der Kriegsprosa: Hasta la vista, baby ...

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.

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