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Heute Abend noch mal den „Blade Runner“ sehen, zu Ehren von Vangelis, der zu diesem Film die so berührende, erhebende und innovative Musik geschrieben hat. Vangelis, mit bürgerlichem Namen Evangelos Odysseas Papathanassiou, wollte eigentlich Maler werden und studierte an der Akademie in Athen. Die Musik brachte er sich selbst bei. 1968 zog er nach Paris und feierte dort zusammen mit den griechischen Musikern Demis Roussos und Loukas Sideras seine ersten Erfolge. Zusammen bildeten sie die Gruppe Aphrodite’s Child. 1973 startete er seine Solokarriere und experimentierte mit elektronischer Musik. Nach dem Oscar für „Chariots of Fire“ kamen viele Erfolge, darunter die Soundtracks für „Blade Runner“ und „1492“. Anfang des neuen Jahrtausends begann Vangelis auch mit Orchestermusik zu experimentieren. 2002 komponierte er die Musik zur Fußball-WM in Korea und Japan. Vor allem in den letzten Jahren wurde er sehr öffentlichkeitsscheu. Er male viel und widme sich der Ikonenmalerei, ließ sein Anwalt 2018 wissen, als Vangelis für ein Interview zu seinem 75. Geburtstag angefragt wurde. Er grüße alle seine Fans, hieß es. 2019 gab Vangelis dann doch noch eines seiner seltenen Interviews: Der griechischen Zeitung Kathimerini sagte er: „Die Avantgarde steckt nicht in den Instrumenten, sondern im Menschen.“ Am Dienstag ist Vangelis in einem französischen Krankenhaus gestorben.

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