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meinungsstark

Gruppenpsychotherapie

„Raus aus der Warteschleife“,

wochentaz vom 31. 5.–6. 6. 25

Danke für die treffende Beschreibung der Lage im Bereich der Psychotherapie in Deutschland. Einige Aspekte wären noch hinzuzufügen: das Potential von Gruppenpsychotherapie wird sich leider noch lange nicht vollständig entfalten können: Viele langjährig tätige PsychotherapeutInnen haben keine Kassenzulassung für Gruppenpsychotherapie. Bis jüngere KollegInnen nachkommen werden, von denen die meisten erfreulicherweise auch Gruppentherapie abrechnen dürfen, dürften Jahre ins Land gehen. Hinzu kommt: Bei vielen – in meinem Fall den meisten – Therapiesuchenden braucht es viel Überzeugungsarbeit, damit sie Gruppentherapie überhaupt in Erwägung ziehen. Berechtigt oder nicht: Einzelpsychotherapie ist weitaus beliebter.

Außerdem bleibt zu hoffen, dass Ministerin Warken trotz Einführung der HausärztInnen als Lotsen im Gesundheitssystem das Erstzugangsrecht im Bereich der Psychotherapie erhält: Bei Psychotherapie wurde schon vor Jahren mit der Psychotherapeutischen Sprechstunde eine eigene Bedarfsermittlung durch die TherapeutInnen eingeführt, die sich bewährt hat. Dem mit den HausärztInnen weitere Lotsen vor die Nase zu setzen, würde Ineffizienz, Doppelstrukturen und damit zusätzliche Kosten erzeugen, ganz abgesehen davon, dass sich viele HausärztInnen mit Psychotherapie nicht gut auskennen.

Stefan Baier, Offenbach

Dampfplauderertum

„Wie lösen wir die Probleme?“,

wochentaz vom 31. 5.–6. 6. 25

Da hat Peter Unfried einen Punkt. Dieses angesprochene antipolitische Milieu ist ja nichts anderes als das, was wir zurzeit auch ständig hören. Es müsste, sollte, könnte, aber bitte meine persönliche Lebensrealität nicht antasten. Diese Zeiten müssen auch für Grüne, die die reine Lehre bevorzugen, vorbei sein. Ansonsten kommen wir über ein gewisses Dampfplauderertum nicht hinaus.

Genau das, was Habeck gemacht hat, ist radikale Realpolitik, die ich als linker Grüner zwar nicht vollends befürworte, die jedoch die einzige Chance ist, irgendetwas in die richtige Richtung zu bewegen. Wenn wir dazu als Grüne/Linke nicht bereit sind, wird der konservativ-rechte Rollback nicht zu verhindern sein und das wäre fatal. Rot-Grün-Rot muss wieder eine realistische Alternative in der politischen Landschaft werden. Wolfgang Wedel, Nürnberg

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