meinungsstark:
Militärische Forschung an den Unis?
„CDU schießt gegen Zivilklausel. Die Verpflichtung der Bremer Hochschulen, nicht für militärische Zwecke zu forschen, sei nicht zeitgemäß“,taz vom 9. 5. 25
Zur Forderung von Ministerpräsident Kretschmann, die Zivilklausel an Hochschulen in Baden-Württemberg infrage zu stellen und Universitäten zur militärischen Forschung verpflichten zu wollen: Wir bewerten diesen Vorstoß als verfassungswidrig und als Teil einer besorgniserregenden Militarisierungspolitik, die zunehmend auch die Wissenschaft betrifft. Jonas Fehrenbach, Deutsche Friedensgesellschaft, Landesverband Baden-Württemberg
Würdeloser Slogan der Grünen?
„ACAB-Debatte der Grünen: Jette Nietzard will Grüne bleiben. Winfried Kretschmann und andere Grüne fordern, dass die Chefin der Grünen Jugend die Partei verlässt“,
taz vom 29. 5. 25
Ich habe mich ebenfalls empört über diese würdelose Aktion der Grüne-Jugend-Vorsitzenden mit ihrem All-Cops-Are-Bastards Pullover.
Diese Aktion hat nichts mit berechtigter Kritik an eklatanten Problemen im Polizeiapparat zu tun. Jetzt nachträglich zurückzurudern und zu behaupten, der Weg sei nicht richtig gewesen, die prinzipielle Kritik an der Polizei aber schon, kann ich nicht akzeptieren. Dieses Verhalten kenne ich von einer Partei, die vom Verfassungsschutz als eindeutig rechtsextrem eingestuft wurde: Zuerst handeln und nachher behaupten, so sei es nicht gemeint gewesen, ist modern geworden und richtet viel Schaden an.
Echtes Diskutieren, seine Meinung sagen, streiten, ohne Menschen in ihrer Würde zu verletzen, das gibt es leider nur noch sehr selten. Ursula Götzinger, Reitmehring
CSD beschimpft „Allies“?
„Queere Bewegungen: Mehr als nur Glitzer. Die CSD-Saison beginnt und unser Autor ist genervt: Über Marsha P. Johnson weiß kaum jemand Bescheid, hypersexualisiert und unpolitisch findet er die meisten Paraden“, taz vom 1. 6. 25
Als „Stolze Eltern und Allies“ sind wir seit Jahren auf vielen CSDs und anderen queeren Veranstaltungen dabei und erfahren regelmäßig Beschimpfungen wie „Sie sind das Ende der Welt!“ bis zu einer hier nicht zitierfähigen Tirade vorige Woche in Paderborn.
Wir sind Allies in allen Lebenslagen, nicht nur beim Feiern, und trotzdem wurden wir in so vielen Situationen verbal attackiert und bedroht – auch von Menschen, von denen wir es nicht erwartet hätten. An die sogenannten „Normalen“ appellieren wir: Greift ein, wenn mal wieder Hass ausgekübelt wird, es rettet Leben.
Und wenn euch Minderheitenrechte egal sind: Schon durch einen Unfall oder eine Erkrankung wäre es aus mit eurem privilegierten Dasein! Petra Große-Stoltenberg, Hattingen
Für eine singende Soldatenkultur?
„Militärhistoriker über Kriegstüchtigkeit: „Wir brauchen als Republik einen demokratischen Krieger““,
wochentaz vom 30. 5. 25
Der Militärhistoriker Sönke Neitzel macht aufmerksam auf die Befindlichkeit von Soldatinnen, auf Soldatenkulturen, von Menschen, die für uns, unser Land kämpfen, töten sollen und gegebenenfalls sterben müssen.
Diese Kulturen, mit denen sie sich in existentiellen Situationen identifizieren, finden Ausdruck in Symbolen, Tapferkeitsabzeichen, Orden, auch Liedern. Vorstellungen, die wir im Frieden vergessen wollten, die uns nun wieder aufgezwungen werden. Für Briten, Franzosen, Menschen aus älteren Demokratien sind Wehrhaftigkeit und Demokratie keine Gegensätze. Soldatenkulturen sind jedoch bisher an Nationen/Vaterländer gebunden. Jetzt bräuchten wir ein handlungsfähiges Europa, um im Konzert der großen Nationalstaaten mitspielen zu können. Eine Illusion … Klaus Warzecha, Wiesbaden
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