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meinungsstark

Unter Lesern

„Briefeseite“,

wochentaz vom 5.–12. 4. 25

Leider kommen sowohl im Beitrag als auch im Leserbrief wieder ominöse „examinierte Pflegekräfte“ vor. Da die Berufsbezeichnung ebenso wie die vorhergehenden und nach wie vor gültigen gesetzlich geschützt ist, erübrigt sich auch das „examiniert“. Wer schreibt über „examinierte Ärzt:innen“ oder „examinierte Hebammen“? Niemand.

Ich kann den Unmut des Kollegen über die generalistische Ausbildung beziehungsweise das Studium insofern verstehen, als klinische Settings bevorzugt werden. Als Kinderkrankenschwester der alten Schule halte ich auch den Anteil der pädiatrischen Pflege für deutlich zu gering.

Allerdings müssen wir uns von der Vorstellung lösen, dass Ausbildung und Studium allseits kompetente und vom ersten Tag universell einsetzbare und selbständig arbeitende Pfle­ge­ex­per­t:in­nen produzieren. Es handelt sich – wie das Medizinstudium – um eine generalistische Grundausbildung, auf die Anleitung, Fort- und Weiterbildung und Spezialisierung aufbauen müssen. Zumindest für das Pflegestudium muss fest­gestellt werden, dass gerade Beziehungsarbeit und Kommunikation einschließlich der zugrunde liegenden Modelle hohe Anteile an den Lehrinhalten haben. Dies gilt auch für zahlreiche additive Pflegestudiengänge. Zudem ist der ­generalistische Ansatz international Usus und anschlussfähig. Aufgabe der Ar­beit­ge­be­r:in­nen ist es, die Ab­sol­ven­t:in­nen in Traineeprogrammen auf ihre spezifische Tätigkeit vorzubereiten. Dass solche Programme notwendig sind, ist seit Verabschiedung des Pflegeberufegesetzes 2017 bekannt.

Dr. Anja Katharina Peters, Diplom-Pflegewirtin (FH)

Liedgut von früher

Immer schön fleißig!“,

wochentaz vom 12.–18. 4. 25

Als Pfadfinder sang ich mit Begeisterung ein Lied von Jens Rohwer, damals ein sehr geschätzter Liedermacher. Das war etwa 1955. Ich war 15 Jahre alt.

Er hatte mir Folgendes beigebracht: „Wer nur den lieben langen Tag ohne Plag, ohne Arbeit vertändelt, wer das mag, der gehört nicht zu uns. Wir stehn des Morgens zeitig auf, hurtig mit der Sonne Lauf sind wir, wenn der Abend naht, nach getaner Tat eine muntere, fürwahr eine fröhliche Schar.“

Wenige Jahre später wurde mir bewusst, was ich da aufgenommen hatte. Zum Glück hatte er sich auch von solchen ­Texten distanziert. Im Essay kommt genau das zur Sprache. Wie die einen von prall gefüllten Tellern speisen, die anderen aber die Fadennudeln auf ihrem Geschirr zusammenkratzen müssen. Harald Riese, Dinkelsbühl

Weil niemand in den Dschungel ...

Warum es mit der Banane krumm läuft“,

taz vom 23. 4. 25

In Ergänzung zu dieser lesenswerten Reportage: Bananen werden krumm gebogen, weil sie mit ihren Blüten schon bemühen, dem Sonnenlicht entgegenzuwachsen.

Zunächst wachsen die Bananenfrüchte an der Staude nach unten, da der schwere Blütenstand nach unten hängt. Da die jungen Bananen jedoch viel Licht benötigen, richten sie sich im weiteren Verlauf des Wachstums nach oben zur Sonne aus. Dieses Verhalten nennt man „negativen Geotropismus“ – die Früchte wachsen also entgegen der Schwerkraft nach oben, um möglichst viel Sonnenlicht zu bekommen. Dadurch entsteht die charakteristische Krümmung. Peter List, Frankfurt

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