meinungsstark:
Unter Lesern
„Briefeseite, zum Kommentar „Selbstoptimierung“,
wochentaz vom 19.–25. 4. 25
Natürlich nutzen verschiedenste Strömungen – so auch der Liberalismus – Aussagen aus der Psychologie für die eigenen Zwecke. Und blenden Dinge, die nicht ins Bild passen, aus. Der Vorwurf ist hier allerdings nicht der Psychologie zu machen, die in einigen Bereichen natürlich auch streitbar ist. Aber wie das so ist mit den Wissenschaften, auch hier werden die Theorien mit der Zeit besser! Die Darstellung des Begriffs „Selbstwirksamkeit“ greift meines Wissens nach deutlich zu kurz.
Die Erfahrung, dass das eigene Handeln einen Einfluss auf die Umgebung hat, ist für den Menschen fundamental wichtig.
Selbstwirksamkeitserfahrungen müssen meinem Verständnis nach nicht trainiert werden, sondern lediglich nicht verhindert, was aber leider allzu oft passiert. Meiner Meinung nach gerade in Sport und Wettbewerb, weil nie alle gewinnen können, egal wie sehr man kämpft, was zu Frust und Resignation führt. Am Ende ist es mit wissenschaftlichen Erkenntnissen genauso wie mit einem Messer. Man kann damit ein Brot schmieren, man kann damit aber auch jemanden umbringen. Dreh- und Angelpunkt ist die Absicht des Anwendenden.
Gloria Leißner, Bad Abbach
Hätte, hätte
„Trump schimpft, Putin bombt“,
taz vom 24. 4. 25
Dem Fazit am Ende des Artikel ist kaum etwas hinzuzufügen. Vielleicht nur das noch: In vielen Briefen forderte ich, dass die Unterstützerstaaten der Ukraine nicht nur beratend, sondern entscheidend hätten tätig werden müssen, sowohl militärisch als auch viel entschlossener diplomatisch.
Aber vor allem hätte Joe Biden über seinen eitlen, auf Wahlen schielenden Schatten springen und den russischen Präsidenten Putin anrufen, treffen und diesem mit der Huld des amerikanischen Staatsoberhauptes schmeicheln müssen. Als die Zeichen der Zeit es erlaubten, weil Russland oft genug schwach war, hätte dies eine realistische Chance für eine Beendigung des Krieges bedeutet. Hätte.
Roswitha Halverscheid, St-Léger-sur-Vouzance
Drei Schüsse von hinten …
taz vom 24. 4. 25
Ein Mann wurde erschossen. Natürlich rechtfertigt selbst ein Messer nicht, mehrmals auf einen flüchtigen Mann zu schießen. Ein Schuß muss im Zweifelsfall reichen. Über die Demonstration aus Solidarität und die Ausschreitungen in diesem Zusammenhang wurde berichtet, aber was ist mit der Vorgeschichte? Was sagt die mit Reizgas angegriffene Security? Wäre es ein Glatzkopf mit Runen als Türsteher gewesen, wäre darüber berichtet worden. Wenn Rassismus an der Tür eher unwahrscheinlich ist, warum kommt keine Darstellung von der Gegenseite?
Warum wurde der junge Mann verfolgt? Warum sein Reizgas? Gegen wen hat er es gerichtet? Stand er unter Drogen? Hatte er ein Aggressivitätsproblem? Das sind die wichtigsten Fragen. Über das Vorgehen der Polizei haben wir nun genug gehört
Clemens Kremer, Isernhagen
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