meinungsstark:
Wer will in den Krieg ziehen?
„Kampflos in die Unfreiheit? Der Autor Ole Nymoen will nicht für sein Land kämpfen und würde dafür ein Leben in Unfreiheit in Kauf nehmen. Ein Pro & Contra“,
taz vom 15. 14. 25
Da war er wieder, der Moment, in dem ich wusste, warum ich die taz abonniert habe! Die Meinung zu dem Buch des Autors Nymoen hat mich in Beschlag genommen, zum Nachdenken gebracht und sich in meinen Gehirnwindungen festgesetzt. Danke dafür! Denn während ich Ihren Artikel gehört habe (ja, ich lasse mir die Artikel von der App vorlesen, während ich mich für den Tag fertigmache), habe ich gemerkt, dass ich dabei war, mich den Argumenten derjenigen zu ergeben, die selbstverständlich davon ausgehen, dass „man halt auch mal nach so langer Zeit Frieden wieder kämpfen muss“. Vielleicht auch, weil ich als schwuler Mann und Vater eines (Pflege-)Kindes Angst davor habe, wie sich die Situation ändert, wenn Russland in Europa mehr Macht bekommen sollte. Danke, dass Sie das Buch Nymoens gelesen haben und Ihre Gedanken geteilt und vor allem so wirksam, nachvollziehbar und klar aufgeschrieben haben. Für mich war das ein so beeindruckender Start in den Tag, dass ich sogar zum ersten Mal einen Lesendenbrief schreibe! Magnus Osterkamp
Kampf um die letzten Rohstoffe
„Peking spielt im Handelskrieg das Rohstoff-Ass. Bestimmte Metalle der Seltenen Erden dürfen nicht mehr an US-Rüstungsfirmen verkauft werden“, taz vom 15. 4. 25
Die derzeitige Politik wird immer skurriler: Ein US-Präsident Trump ignoriert das Klimarisiko und will Ressourcen für das US-Militär, die gegen das Klimarisiko benötigt werden. Wir transformieren ein lebensfreundliches Holozän in ein Anthropozän, in dem das planetarische Leistungsangebot sinkt. Wir sind nicht bereit, unsere Axiome in der Wirtschaft zu hinterfragen. Höhepunkt der Skurrilität: „Ein höherer Preis für Kohlenstoffemissionen wäre sinnvoll, schadet aber dem Wettbewerb.“ Wettbewerb – wofür? Matthias Losert, Waiblingen
Börsenmanipulation im großen Stil?
„Trumps Zölle-Hölle: Xi ist schlauer“, taz vom 10. 4. 25
Ich frage mich seit Tagen, weshalb niemand (?) auf die Idee kommt, dass die ganze Zollarie von Trump ein kalkuliertes Spiel sein könnte. Es war doch zu erwarten, dass die Aktien weltweit abstürzen – also ein perfekter Zeitpunkt für Trump oder seine Strohmänner, massiv Aktien zu kaufen und dann „April, April!“ zu rufen und (fast) alles rückgängig zu machen. Wenn das dann keine Insidergeschäfte sind … Hat er eigentlich die Börsenaufsicht auch schon abgewickelt? Passen würde es. Thomas Hager
Wachstum auf Teufel komm raus?
„Philosoph über Wege aus der Klimakrise: ‚Wir können kein weiteres Wachstum dulden‘ “, taz vom 15. 4. 25
Der Alarmruf von Kohei Saito ist weder hilfreich noch richtig. Wir hatten diese Diskussion immer wieder: „Degrowth“ versus „Green New Deal“ unter dem Slogan „Effizienzstrategie“ versus „Suffizienzstrategie“. Knapp gesagt, gibt es vier Strategien: Effizienz-, Suffizienz-, Transformations- und Reparaturstrategie.
Suffizienzstrategie heißt: Degrowth, Verzichtsstrategie
Effizienzstrategie heißt: Ressourcenverbrauch reduzieren
Transformationsstrategie heißt: Ersetzen von fossilen und umweltschädlichen Produkten und Verhaltensweise durch CO2-neutrale, Artenschutz-kompatible Verhaltens- und Konsumweisen
Reparaturstrategie heißt: CO2 wieder aus der Atmosphäre holen, Aufforstung etc.
Fazit: Wir brauchen eine intelligente Kombination aller vier Strategien. Mein Fazit: Allgemeinplätze für oder gegen einen Green Deal oder Ökokommunismus oder Kriegswirtschaft bringen uns nicht weiter – auch nicht mit klugen Professoren. Es wäre besser, wenn diese gegenüber der Politik mehr Klartext reden würden. Karl-Martin Hentschel, Heikendorf
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