meinungsstark:
Papier ist geduldig
„Die Schönheit der Veränderung“,
wochentaz vom 14. – 20. 12. 24
Ja schon, man darf gerne jammern über den Verlust der Papier-taz ab nächsten Oktober … Aber da haben wohl etliche den Schuss nicht gehört am ständig zitierten Frühstückstisch! Bereits auf der Genossenschaftsversammlung 2019 wurde die Streichung der Papier-taz angekündigt, leiderleider aus Gründen der Wirtschaftlichkeit sei dies unumgänglich, untersetzt wurde das mit knallharten Zahlen. Mitnichten geht es also darum, Online einfach so zu pushen.
Es hieß damals, ab Anfang 2023 würde es die taz wohl nur noch digital geben. Oje! Schock, riesige Diskussion, großes Theater – aber was hilft’s? Ich bin jedenfalls froh, die taz noch fast drei Jahre länger auf Papier lesen zu können! Die Jammerriege kann ja einfach mal in Ruhe die Finanzen der Genossinnenschaft studieren. Papier bleibt doch weiterhin bei Wochenzeitungen (wochentaz etwa), Zeitschriften und Büchern; ein Untergang des Abendlands ist nicht in Sicht. Es geht übrigens doch vor allem um den Inhalt der taz! Die bockigen Klagen der Papieristen „Nein, meine Digi-taz les ich nicht!“ kann ich – Boomerin und auch oldschool – nicht nachvollziehen. Im Zweifel lese ich die taz auch auf dem Handy. Nicht ganz so schön, aber siehe oben, was hilft’s?
Gisela Graf, Magdeburg
Schwangerschaftsabruch
„ Beschwörung eines ‚ Kulturkampfes’, den es nicht gibt“,
taz vom 6. 12. 24
Die Kontroverse um die reproduktive Selbstbestimmung mündiger Frauen ist nun wirklich nichts, was überraschend aus dem Nichts kommt. Lebensschützer*innen verteufeln sie, Konservative verzögern und erschweren jede Erleichterung für die betroffenen Frauen erst mal.
Egal, wie oft und wie lange man in diesem Land noch darüber diskutiert. Es gab zum Thema Schwangerschaftsabbruch genug parlamentarische Befassungen und in der laufenden Wahlperiode eine Kommission, deren Bericht seit Monaten auf der Homepage des Bundesgesundheitsministeriums abrufbar ist. Im Rechtsausschuss gibt es 19 Mitglieder von SPD, Grünen und Linken plus 2 FDP-Frauen. Dagegen stehen 15 Mitglieder von Union und AfD plus 3 FDP-Männer. Damit sollte man nach einer Anhörung im Januar zu dem schnellen Mehrheitsvotum kommen, im Plenum über den eingebrachten Gesetzentwurf abschließend zu beraten.
Annett Richter, Berlin
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