piwik no script img

meinungsstark

Die Aufrüstungskonferenz …

„EU-Rüstungskonferenz in Brüssel: EU will Waffenproduktion ankurbeln. Die Ukraine braucht Waffen und Munition. Europas Rüstungskonzerne sollen groß einsteigen. Auch vor Ort selbst soll produziert werden“, taz vom 7. 5. 24

Wie sie hier alle wieder mal sitzen: in Anzügen mit Krawatte anstatt einer Demomatte, mit dicker Geldbörse und BMW, die Muttis buchen den Urlaub mit Kindern für Ostern, Sommer und Weihnachten im Schnee, anstatt mit Antikriegsparolen zu demonstrieren; die anderen, nicht so Reichen, sitzen vor dem PC, vor dem Fernseher oder sind zugedröhnt, Bier und Chips, statt mitzugrölen und Friedensfahnen zu schwenken. Die Rentner von heute, satt gesehen an der Welt, das dritte Auto in der Garage, die Enkel alle studiert. Ja, wozu sich noch anstrengen? Europa, einst eine schöne Idee – ick sehe dir, wie du dir verwandelst! Die Jungen, Studierten, überdrüssig des faulen Lebens, schreien nach Krieg, Krieg, mehr Waffen für den Bruder. Fallen sollen die anderen. Wir haben vergessen! Vergessen, wie sich Hunger anfühlt, Leid und Schmerz, wenn die beste Freundin, bester Freund und die Familie im Bombenhagel fällt. Geht hin, kauft euch eure Waffen – für den Frieden, Abrüstung und Toleranz gehen wir nie wieder demonstrieren. Mal ehrlich, was nützt euch eure alberne Klimapolitik beim nächsten Drohnenangriff? Ach, Entschuldigung, vielleicht weil sie sauberer sind, machen weniger Staub? Schützt ein Studium, das dicke Portomonaie der Eltern euch vor der nächsten Provokation? Vielleicht seid ihr es dann, die provozieren. Claudia Großklaus, Hattingen

Die Antisemitismusklausel …

„Neuer Radikalenerlass befürchtet. Der Berliner Senat will eine umstrittene „Antisemitismusklausel“ einführen. Verfassungsrechtler fürchten Dammbruch“, taz vom 7. 5. 24

Wenn ich die radikalen Siedler im Westjordanland als „Mörder, Land- und Wasserdiebe“ bezeichne, ist das dann antisemitisch oder sind das Fakten oder ist diese Benennung von Fakten schon antisemitisch? Politiker (wie auch alle anderen Bürger) sollten ideologiefrei und parteiunabhängig entscheiden und nicht Vorurteile in einer Art Staatsräson verstecken. Allgemein sollten die Möglichkeiten, sich objektiv informieren zu können, verbessert und politische Bildung gefördert werden. Die Pläne in Berlin tragen nicht zu mehr Toleranz und Kommunikation der verschiedenen Auffassungen bei. Besserwisser gibt es schon zur Genüge. Claus Kretzschmar

Wann beginnt Einsamkeit?

„Nicht nur Schweden haben keine Freunde: Gemeinsam einsam. Rund 700.000 Schwe­d*in­nen ab 16 Jahren haben keine engen Freunde. Dabei braucht es gar nicht viel, um Einsamkeit gesellschaftlich anzugehen“, taz vom 3. 5. 24

Wer alleine ist, ist deswegen längst nicht einsam.

Hans-Georg Karmann

Wo beginnt Abhängigkeit?

„Krise der deutschen Solarindustrie: Energiepolitische Abhängigkeit“, taz vom 3. 5. 24

Mit dem Argument, die Förderung der Erneuerbaren sei zu teuer, wurde schon von der schwarz-gelben Koalition die Zukunftsindustrie Erneuerbare in Deutschland ausgebremst und China zur Verfügung gestellt. Das gleiche Argument zieht heute wieder und lässt Reste der Zukunftsindustrie in die USA abwandern. China hat sich ein Monopol erarbeitet, die USA folgen nach. Wenn heute eine Volkswirtschaft auf Erneuerbare umstellen wollte, wäre nur China als Lieferant denkbar. Die Wiederaufbaupläne in der Ukraine zum Beispiel gehen aber in die andere Richtung. Trotz Habecks Ukraine-Besuche wird nicht von Erneuerbaren, sondern von Kernkraftwerken berichtet – die teuer, gefährlich und langsam sind. Überhaupt nicht beachtet werden die Klimawandelfolgeschäden, die die Wirtschaftsleistung in USA und Deutschland voraussichtlich um 11 Prozent bis 2050 schrumpfen lassen. Da die weltweiten CO2 Emissionen weiter steigen, wird auch diese Prognose noch früher wahr werden. Klaus Warzecha, Wiesbaden

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen