meinungsstark:
Wenn Beamte hacken sollen …
„Faeser für Hackbacks im Grundgesetz. Die Innenministerin will, dass das BKA in ausländische Server eindringen und diese lahmlegen kann“, taz vom 4. 4. 23
Typisch Nancy: übergriffig, anmaßend, töricht. Aber glaubt sie tatsächlich, deutsche Beamte seien in der Lage, ausländische Server zu hacken?! Hahaha … Anne Meyer, Bad Berleburg
Gewerkschaften in Frankreich
„Zwei gegensätzliche Modelle“, wochentaz vom 1. 4. 23
Mit Blick auf die aktuellen gewerkschaftlichen Kämpfe ist der Versuch, der Leserschaft die in Deutschland und Frankreich sehr unterschiedlichen Modelle gewerkschaftlicher Tätigkeit näherzubringen, im Prinzip lobenswert. Leider jedoch liefert Ihr Autor ein sehr verzerrtes Bild. Für die Einordnung ist wichtig, dass der gewerkschaftliche Organisationsgrad in Frankreich traditionell sehr niedrig ist. Nach den zuletzt verfügbaren Daten der Datenbank „OECD/AIAS ICTWSS database“ lag der gewerkschaftliche Organisationsgrad 2019 in Deutschland bei 16,3 Prozent, verglichen mit 10,8 Prozent in Frankreich. Folgt man Ihrem Autor, so ist die Bilanz der französischen Gewerkschaften miserabel, weil hier der Umsturz der sozialen Ordnung das Ziel ist, während deutsche Gewerkschaften an der stetigen Verbesserung der Lage der ArbeiterInnen arbeiten. Belege für seine These bringt er nicht bei. Ist im Ergebnis etwa die Tarifbindung in Frankreich niedriger und die Einkommensungleichheit höher? Würde Ihr Autor mit seiner Negativzeichnung der französischen Gewerkschaften richtig liegen, wären dies relevante Indikatoren. Sie deuten allerdings gegenläufig darauf hin, dass das französische Modell zumindest teilweise bessere Ergebnisse vorweisen kann als das deutsche Modell. Mitte der 1990er Jahre wurden in Deutschland 85 Prozent und in Frankreich 94,6 Prozent der abhängig Beschäftigten durch einen Tarifvertrag geschützt. Hintergrund ist der Umstand, dass es in Frankreich Usus ist, Tarifverträge auch dort für allgemeinverbindlich zu erklären, wo der Abschluss selbst nur eine Minderheit der Beschäftigten einer Branche abdeckt. Netto erreichen RentnerInnen bei Renteneintritt in Deutschland mit 67 Jahren im Mittel eine Lohnersatzrate von 52,9 Prozent, verglichen mit 74,4 Prozent bei Renteneintritt mit 66 Jahren in Frankreich. Fazit: Die empirischen Daten liefern für die von Jayrôme C. Robinet vertretene These kein Fundament. Sie widerlegen ihn. Dass das französische Modell dem deutschen überlegen ist, folgt daraus nicht. Beide Systeme haben je eigene Stärken und Schwächen. Diese herauszuarbeiten lag leider nicht in der Absicht Ihres Autors. Cornelia Heintze, Leipzig
Kunst: nur das Gute, Schöne, Wahre?
„Aus Fehlern darf gelernt werden. Der Roman „Tauben im Gras“ von Wolfgang Koeppen soll Abiturlektüre werden, trotz rassistischer Passagen. Doch ihre Reproduktion taugt nicht für antirassistische Bildung“, taz vom 29. 3. 23
Ich wundere mich sehr, dass „Literatur“ für die Autorin offensichtlich immer „ein positiver Bezugspunkt“ sein soll. Ein Kunstbegriff, der nur auf das „Gute, Schöne, Wahre“ abhebt, scheint mir doch längst überwunden. Es sollte in der Schule schon um die herausfordernde Auseinandersetzung mit der „ganzen“ Welt gehen. Koeppens Roman ist eine Herausforderung auf vielen Ebenen und für viele … und damit in meinen Augen eine gute Schullektüre, gerade für eine diverse Gesellschaft. Christian Schmidtmann, Werne
Wenn Verlage biestig werden …
„Tiktok-Format „Unverlangt eingesandt“. Wenn Literaturverlage auf witzig machen“, wochentaz vom 25. 3. 23
Dank an Sie, Fatma Aydemir, für Ihren guten Beitrag über diese bescheuerte Sparte von Kiwi: „Unverlangt eingesandt“. An Zynismus kaum zu überbieten. Und, wie Sie schreiben: In dem fehlenden Knowhow über den Umgang mit Agent*innen, Verlagen etc. steckt eigentlich genau die Widerborstigkeit, die in der Kunst und Literatur doch angeblich immer so händeringend gesucht wird. Tanja Dückers, Berlin
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