meinungsstark:
Großbritannien: Privilegiert. Korrupt
„Der tiefe Fall des Nadhim Zahawi“, taz vom 30. 1. 23
Großbritannien erlebte in den letzten Jahren zwei große Katastrophen: die Jahre der Austeritätspolitik und den Brexit. Beides wurde durchgeführt von einer seltsamen Clique von privilegierten Tories, die zusammen Eliteschulen besucht haben und sich nun gegenseitig unterstützen in der Ansicht, sich wegen ihres Wohlstandes und ihrer gegenseitigen Beziehungen alle möglichen dummen politischen Entscheidungen leisten zu können. Mit Demokratie hat das Ganze nur wenig zu tun, und Diversität, die Sunaks Kabinett ausstrahlen will, entpuppt sich als ein Trugbild, sobald man sich den sozialen Status der Kabinettsmitglieder ansieht: fast alles stinkreiche Absolventen (kein Gendern nötig) von Eliteschulen!
Frank Stenner, Cuxhaven
Erdoğan: Autokratie ohne Ende?
„Innen Konfliktschürer, außen Friedenswächter“,
wochentaz vom 28. 1. 23
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan handelt wie alle Autokraten. Er versucht mit allen, auch unlauteren Mitteln an der Macht zu bleiben. Er zieht eigenmächtig die Wahlen vor, da er sich damit größere Erfolge erhofft. Erdoğan unterdrückt freie Presse und Meinungsfreiheit. Unzählige Kritiker schmachten in türkischen Gefängnissen. Nicht zuletzt unterdrückt Erdoğan brutal Minderheiten, wie die Kurden und Jesiden, versucht gleichzeitig, den starken Mann auf internationalem Parkett zu geben. Seit zwanzig Jahren gilt in der Türkei unter Erdoğan quasi das Faustrecht. Wer sich querstellt, wird verhaftet. Bleibt zu hoffen, dass bei der vorgezogenen Neuwahl das Bündnis der Opposition die Oberhand gewinnt. Und dann? Wenn wirklich demokratische Verhältnisse in der Türkei eingekehrt sind, ist über einen EU-Beitritt zu reden. Erdoğan verhält sich bis jetzt noch wie die Axt im Walde, glaubt damit Boden bei seinen vermeintlichen europäischen Partnern gutzumachen. Jene wirken distanziert. Das muss so sein und kann so nicht weitergehen. Herr Erdoğan müsste zum Wohle der Freiheit zurücktreten.
Tork Poettschke, Dortmund
Aborigines endlich im Parlament?
„Endlich eine „Stimme“ für australische Indigene. Eine Verfassungsänderung könnte die Beziehung zwischen ersten Bewohnern und Nichtaborigines neu definieren“,
taz vom 27. 1. 23
Ihr lieben tazler, danke für den guten Artikel von Urs Wälterlin über den Australia Day, den die Aborigines Invasion Day nennen. Meine Tochter, Ethnologin, ist mit einem Yolngu in Yirrkala im Northern Territorry verheiratet und fand den Artikel auch gut. Sie sagt, die Aborigines wünschen sich ein anderes Datum für den Australia Day. Im Art Center in Yirrkala, in dem auch meine Tochter arbeitet, das einen zweistelligen Millionenumsatz generiert und viele Familien ernährt, ist die Kultur der Aborigines, speziell der Yolngu sehr lehrreich in einem kleinen Museum präsentiert und für Nichtindigene sehr gut erklärt. Allein dieses faszinierende Art Center wäre schon einen Artikel in der taz wert. Auch in Deutschland wird mehr in Mythen als in Fakten über die älteste noch existierende Kultur der Welt gesprochen. Macht weiter so, die taz wird immer besser. Danke! Christoph Krolzig, Öhningen
Beziehungsschnüffler WDR?
„Hart unfair“, taz vom 31. 1. 23
Klasse Artikel, Uli Hannemann. Als ehemaliger WDR-Mitarbeiter muss ich herzlich lachen. Noch mehr darüber, dass der Rundfunkrat, mit all seinen relevanten gesellschaftlichen Vertreter.innen, inklusive „katholischer Kirche im Dorf“, über mögliche Beziehungsverwicklungen eines Redakteurs beraten, entscheiden soll … CDU und SPD als Wut-Genossen – gegen eine junge kritische (grüne) Generation, die ihre Beziehungsfähigkeit auch noch schamlos öffentlich macht. Frischer Wind in den Rundfunkrat – ich schlage Klamroth und Neubauer vor! Klaus-Peter Klauner, Brühl
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