meinungsstark:
Mut und Stärke der Jacinda Ardern
„Rente mit 42“; „Eine starke Träne. Der Rücktritt Jacinda Arderns vom Amt der neuseeländischen Premierministerin zeugt von Mut“, taz vom 20. 1. 23
Vielen Dank, dass Sie so ausführlich über den Rücktritt unserer Premierministerin berichtet haben. Als gebürtige Deutsche, die seit 30 Jahren in Neuseeland lebt, freue ich mich, dass unsere Premierministerin in der Welt und vor allen Dingen in Deutschland für ihre gute Arbeit gelobt und respektiert wird. Der Kommentar von Frau Schmollack spricht von der Stärke, die Jacinda Ardern als weibliche Politikerin zeigt, indem sie sich entscheidet, ihrer Familie und ihrer Gesundheit den größten Stellenwert zuzuschreiben. Was in dem Kommentar nicht angesprochen wird, ist der wachsende Online-Hass und die Misogyny (Frauenhass), der Frauen in aller Welt mehr und mehr ausgesetzt sind. Die Sicherheitsmaßnahmen um Jacinda Ardern und ihre Familie sind größer, als sie je eine Premierministerin nach ihrem Abgang gehabt hat. In Neuseeland gibt es ein „Tall-Poppy-Syndrom“, das auftritt, wenn der Erfolg und Ruhm eines Menschen zu Attacken dem erfolgreichen Menschen gegenüber führen. Was wir jetzt am Beispiel unserer Premierministerin sehen, wird als Hass und „vitriol“ bezeichnet, eine Bissigkeit und Bosheit, die in den sozialen Medien in Neuseeland öffentlich ausgedrückt wird. Der Vorsitzende der Grünen Partei sagte, dass weibliche Politiker öfter Drohungen bekommen als männliche Politiker. Dies zeigt, wie ein globaler Anstieg an Frauenhass dazu führt, dass eine weibliche Politikerin wie Jacinda Ardern sich und ihre Familie schützen muss. Letztes Jahr am 6. Februar konnte Jacinda Ardern aus Sicherheitsgründen nicht an den Zeremonien des neuseeländischen Nationalfeiertags „Waitangi Day“ in Waitangi teilnehmen. Es ist zu fragen, warum ihr Abgang am 7. Februar 2023 stattfindet und ob sie dieses Jahr an der Waitangi Zeremonie teilnehmen wird. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie trotz der jetzigen politischen Situation dabei sein könnte. Regina Rodewald, Te Aroha, Neuseeland
Liebe Redaktion, ungläubig hörte und las ich vom Rücktritt Jacinda Arderns, der neuseeländischen Premierministerin. Respekt, Jacinda Ardern! So wünsche ich mir Politik! Ehrliche Kommunikation, Empathie, im richtigen Moment das Richtige tun, auf Menschen zugehen, niemanden allein lassen, zu wissen, wann es reicht. Durch ihre in vieler Augen vielleicht unkonventionelle Art der Amtsführung erlangte sie weltweit große Anerkennung. Schade, dass sie ihren Posten nun an den Nagel hängt. Ich wünschte mir, dass es mehr Politikschaffende dieses Schlages gäbe. Achim Bothmann, Hannover
Ausbeutung in Deutschland
betr: Ausbeutung von Haushaltshilfen in Deutschland
Liebe taz! Vor einigen Wochen gab es einen guten Artikel, wie Haushaltsmitarbeiterinnen (selten: Haushaltsmitarbeiter) in Dubai ausgebeutet werden. Bitte recherchiert das Thema doch auch mal in Deutschland! Bei einem Sprachkurs habe ich ein Au-pair aus Kamerun kennengelernt, die sehr von ihrer Gastfamilie abhängig war. Ihr war nur alle zwei Wochen ein Abend „Urlaub“ gestattet, und als sie sich über etwas beklagte, drohten sie, ihr zu kündigen; was wohl zum Ende ihrer Aufenthaltserlaubnis geführt haben könnte. Immerhin durfte sie den Sprachkurs besuchen. Bei solchen Machtverhältnissen ist zu befürchten, dass noch viel Schlimmeres passiert. Mir scheint das ein wichtiges Thema, mal tiefer zu recherchieren. Gerrit Holl, Dietzenbach
Nur Konzerne können Klima retten!
„Greta Thunberg attackiert Davos“, taz vom 20. 1. 23
Nur die Konzerne können das Klima retten im kurzen Zeitfenster, das bleibt. Gegen ihre Obstruktion ist der Kampf für das 1,5-Grad-Ziel nicht zu gewinnen. Die Wirtschaftsaktivitäten, die das Klima heizen und die Erde zerstören, gehen ungebremst und dynamisch weiter, und diejenigen, die dafür verantwortlich sind und das ändern können – treffen sich in Davos und zünden dort milliardenschwere „Nebelkerzenkanonaden“. Burkhart Braunbehrens, Ebertsheim
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen