meinungsstark:
Der Kampf um Frauenrechte im Iran
„Das bisschen Wind im Haar. Kopftuch weg und dann wird alles gut? Die Protestaktionen der iranischstämmigen US-Aktivistin Masih Alinejad stehen für westliche Ideologien“,
taz vom 11. 8. 22
Dieser Artikel zu Masih Alinejad hat mich sehr empört. Das Kopftuch ist tatsächlich ein sehr wichtiges Zeichen der Frauen im Iran und ein sehr wesentliches Unterdrückungsinstrument der islamischen Diktatur. Viele Frauen wurden nach dem Aktionstag vor kurzem verhaftet, als sie öffentlich ihre Kopfbedeckung auf der Straße entfernt hatten. Die Unterdrückung der Frauen (besonders deutlich gemacht durch die perfide Kleiderordnung) ist eine wesentliche Säule im fundamentalistischen Islam – nicht nur im Iran! – und bei meinen Besuchen im Iran ist gerade diese Einschränkung der Frauen in ihrem Leben ein wesentlicher Gesprächsstoff. Und daran macht sich „Freiheit“ fest.
Im Übrigen ist es für mich in keiner patriarchalischen Religion zu rechtfertigen, dass sich gerade Frauen sichtbar einschränken müssen und dies dann auch noch gesellschaftlich kontrolliert oder sanktioniert wird. Ich wünsche Masih und den iranischen Frauen viel Mut und Kraft!
Christa Staudacher, Berlin
„Mehr als wehende Haare. Frauen im Iran kämpfen um ihre Freiheit. Das ist nicht „westlich“, sondern mutig – und ein universelles Bedürfnis. Eine Antwort auf Julia Neumann“, taz vom 15. 8. 22
Liebe Frau Sahebi, danke für Ihre Reaktion auf Frau Neumann. Ich habe bis vor Kurzem im Iran gelebt und weiß, was Kopftuchtragen bedeutet. Und dass es natürlich um mehr geht als um Wind in den Haaren. Es freut mich, dass es noch einmal so eine ausdrückliche Reaktion von Ihnen gegeben hat.
Name ist der Redaktion bekannt
ADHS – ein neues Phänomen?
„Diagnose ADHS: Wenn nichts einfach abprallt“,
taz vom 11. 8. 22
Dass eine ADHS/ADS-Diagnose immer hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln. Vor 60 Jahren kannte niemand die Krankheit, und folglich blieb ich „unbehandelt“ im Gegensatz zu meinen Kindern und Enkelkindern. Vor 60 Jahren gab es kein Internet, das TV-Programm war sehr begrenzt, also habe ich viel Zeit an der frischen Luft verbracht, größtenteils unbeaufsichtigt mit Gleichaltrigen. Das war die bessere Therapie als heutiges medikamentöses Ruhigstellen.
Für mich ist ADS ein genetisches Überbleibsel des urzeitlichen Jägertypus, der kreativ mit dem auskommt, was verfügbar ist. B. Schäfers, Altenstadt
Danke für diesen Bericht. Ich selber habe meine Diagnose mit 49 bekommen, jetzt bin ich 66. Es hätte vieles in meinem Leben einfacher sein können, hätte ich sie früher bekommen.
Elvira Hendricks, Hannover
Wie viel „Zukunft“ wird es geben?
„Klimawandel und No Future: Die Rückkehr der Apokalypse. Aktivisten von Extinction Rebellion und der Letzten Generation erinnern an die Achtziger. „No Future“ und Klimaangst haben den gleichen Kern“, taz vom 13./14. 8. 22
Thema verfehlt? Der Autor konstatiert: Die Zukunftsangst von 1980 und die Klimaangst von 2022 hätten eine Gemeinsamkeit – das apokalyptische Denken. Doch lässt er einen fundamentalen Unterschied vollkommen unberücksichtigt: Die atomare Auslöschung war eine Möglichkeit. Der Klimawandel hingegen ist ein unabänderliches Faktum. Die „apokalyptische Prophezeiung“ steckt, wenn, dann in den Jahrzehnten wissenschaftlicher Arbeit zum Klimasystem, die deutlich macht, dass nur noch wenige Jahre bleiben, das Desaster einzudämmen – und nicht in der Selbstbezeichnung einiger Aktivist*innen als „letzte Generation“. All das auszuklammern, macht einen schnippischen Meinungsbeitrag möglich. Philip Bedall, München
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