meinungsstark:
Literaturunterricht kann gelingen!
„Mehr Begeisterung, bitte!“, taz vom 6. 7. 22
Leander Steinkopfs Artikel „Mehr Begeisterung, bitte“ über den Literaturunterricht an unseren Schulen kann ich zustimmen. Ja, es gelingt dem Deutschunterricht nicht, eine Lese- und Literaturbegeisterung bei den Schüler*innen zu wecken. Mir fehlt aber in Steinkopfs „Bericht“ die Pointierung. Was sollte besser werden? In meinen Augen muss die Deutschdidaktik sich besonders um den Leseeinstieg kümmern: Goethe und Dürrenmatt wecken kaum die Lust auf Weiteres. Angesagt wäre, mit zeitgenössischen Erzählungen, Dramen, Lyrik den Lektüreunterricht, die erste Lektüre einer sogenannten „Ganzschrift“ zu beginnen? Diese muss dann aber auch in der Lehrerausbildung eine Rolle spielen. Und die Schulbuchverlage sollten preisgünstige Lektürehefte aktueller Literatur anbieten. So hat z.B. das zeitgenössische Jugenddrama viel für einen interessanten Unterricht zu bieten: aktuelle Themen, Figuren von heute und eine Sprache, die die Lernenden selber sprechen. So kann Literaturunterricht nachhaltig gelingen. Henning Fangauf, Grosshansdorf
Beamtenenglisch
„Fair und logisch“, taz vom 6. 7. 22
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendeinen Vorteil hat, Beamtendeutsch durch Beamtenenglisch zu ersetzen. Für die meisten Migrant:innen ist Englisch auch nur die Zweitsprache und das Sprachniveau daher sicher in der Regel auch nicht auf der Höhe von Beamtenenglisch.
Manuela Kunkel, Stuttgart
Kampagne?
„Der Chor der Empörten“, taz vom 6. 7. 22
Es läuft überhaupt keine Kampagne gegen Ferda Ataman. So einfach kann es sich niemand machen. Es gibt aber viele Menschen in Deutschland, die es leid sind, undifferenziert beschimpft und verunglimpft, immer wieder unterschiedslos als Nazis entwürdigt zu werden. Frau Ataman hat an der antideutschen Kampagne, die von Teilen des intellektuellen Migranten-Milieus aggressiv und intolerabel befeuert wird, wesentlichen Anteil. Das fällt nun auf sie zurück.
Michael Kluger, Steinbach
Revolutionäre Realpolitik?
„Die Linke fürchtet radikalen Zweifel“, taz vom 26. 6. 22
Wird die taz zum Robert-Habeck-Fanclub? Was hat dieser Mann denn bisher so Großartiges erreicht, dass er zum Vorbild der Linken werden sollte? Diese Realpolitik Robert Habecks zeigt sich darin, Kompromisse, die die Krisen-Ursachen unangetastet lassen, als Erfolge zu verkaufen. Für solchen Luxus läuft uns die Zeit davon. Ganz nach der Vordenkerin Rosa Luxemburg brauchen wir eine revolutionäre Realpolitik und nicht eine De-facto-Zwangsanpassung an Machtstrukturen, die man angeblich nicht ändern kann. Gerade dass die Linke so mutig diskutiert, zeigt doch nur, wie feige die Grünen-Spitzen sind, die keine Regierungsbeteiligung auslassen, um ihre ursprünglichen Werte oft ohne Notwendigkeit zu verraten. Schade, dass gerade auch die taz die Mainstream-Medienmeinung widerspiegelt, indem sie die Krise der Linken überspitzt, aber die Krisen der anderen Parteien relativiert.
Alexandra Gasior, München
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