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meinungsstark

USA: Ein Krieg gegen alle Frauen

„Per Urteil fünf Jahrzehnte zurück. Der Oberste Gerichtshof der USA kippt das Grundsatzurteil von 1973, das Frauen ein Recht auf Schwangerschaftsabbruch garantierte“,

taz vom 27. 6. 22

Dass (alte) Männer die Unverschämtheit besitzen, den Frauen allgemein das Recht zu nehmen, über ihren eigenen Körper zu bestimmen, und dass sich Gouverneure zu Komplizen von Vergewaltigern machen, zeigt, dass die Rechte in den USA mehr und mehr faschistische Züge annimmt.

Lutz Heiber, Joldelund

Die Börsen sind feiste Kriegstreiber

„G7: Russland schuld an Hunger“, taz vom 28. 6. 22

Die G7 planen eine Deckelung der Preise von russischem Gas und Öl. Ich befürchte, das wird genauso ein Rückschlag wie alle bisherigen Sanktionen. Denn alle Sanktionen sind vollständig kontraproduktiv, solange nicht gleichzeitig die Börsen gedeckelt werden. Es sind die Börsen, die den Rubel in die Höhe katapultieren, die das Gas teuer machen, so dass bei der Hälfte von geliefertem Gas mehr als vorher bezahlt werden muss. Es sind die Börsen, die Putin so unterstützen und die damit für die vielen Tausend Toten mindestens mitverantwortlich sind. Es sind die Börsen, die mit den Grundnahrungsmitteln spekulieren und bei der geringsten Sorge um das eingesetzte Kapital ganze Völker verhungern lassen. Ohne den Zockern an den Börsen Einhalt zu gebieten, ist jede Sanktion nur eine weitere Enteignung der Armen, die notgedrungen an den Folgen der irren Krieger und ihres weltweiten Machtwahns darben. Michael Maresch, München

Die Wahrheit über bayerisches Bier

„Die hellgelbe Gefahr. Bier für Leute, die kein Bier mögen“,

taz vom 21. 6. 22

Liebes Wahrheitsteam der taz, ich kenne euch seit meinen jungen Jahren. Mittlerweile bin ich 56 Jahre und bin Münchnerin. Der bayerischen Lebensart, dem „Großkopftum“, stehe ich auch kritisch gegenüber. Obwohl es durchaus schöne Seiten gibt. Unsere Biergärten gehören dazu. In den Städten hatten viele Menschen keinen eigenen Garten, wollten abends jedoch auch draußen sitzen beim Abendessen – bei der Brotzeit. Sie konnten es sich jedoch nicht leisten, essen zu gehen. Sie brachten ihre Brotzeit mit und kauften beim Wirt das Bier. Und so ist das noch heute. Außerdem ist das bayerische Bier so dünn, weil es zu den Grundnahrungsmitteln gehört. Im Mittelalter überregional so, denn das Wasser war zum Trinken nicht geeignet. Und als Grundnahrungsmittel muss es dünn sein. Sonst sind alle schon am Mittag betrunken. Ich steh mit so manchem bayerischen Brauchtum auch auf Kriegsfuß, doch diese Stereotypen über die BayerInnen finde ich teils amüsant, teils zum Gähnen. Euch hätte ich ein wenig mehr zugetraut. Außerdem ist euer Kölsch meiner Meinung nach noch dünner. Ihr nennt BayerInnen überheblich, versucht es aber auf dieselbe Art und Weise zurückzuzahlen. Abgesehen davon, leben hier gefühlt langsam mehr Nicht-BayerInnen als BayerInnen und sie leben hier ganz gut. Nicht umsonst sind unsere Mieten exorbitant hoch.

Angela Huy-Vorrink, Buchloe-Honsolgen

Mit „Wumms“ in sprachliche Fallen

betr.: Warum wählt ihr so eine verharmlosende Sprache?

Liebe taz, mir fällt auf, dass in der taz immer wieder sprachliche Figuren bemüht werden, die absolut nicht angemessen, weil stark verharmlosend sind. Ein Beispiel: „Waffen mit viel Wumms“. Auf der einen Seite regt man sich auf, wenn Menschen durch Waffen zerrissen werden, hält es aber gleichzeitig für notwendig, ebendiese zu liefern. In einem früheren Artikel hat man sich zusätzlich Gedanken gemacht, wie diese umweltfreundlicher produziert werden könnten. Ich finde das ziemlich gedankenverloren. Ein anderes Beispiel über das ich wiederholt stolpere, ist der viel beschworene „Piks“. Bin kein prinzipieller Impfgegner und auch kein Putinversteher. Michael Weber, Esslingen am Neckar

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