meinungsstark:
Gipfel der Bourgeoisie
„Wie wollen wir leben?“, taz vom 31. 7. 21
Beim regelmäßigen Lesen der taz verfestigt sich der Eindruckt, dass die Mehrheit der Bevölkerung, zumindest in Deutschland, inzwischen der LSBTQ-Community angehört. In mir entsteht bereits das Gefühl, mich dafür entschuldigen, oder zumindest erklären zu müssen, wie es dazu kommen konnte, dass ich als normaler Mann mit einer normalen Frau zusammen bin, mit dieser gemeinsame Kinder auf ganz üblichem Wege gezeugt habe und, was sozusagen der Gipfel der Bourgeoisie ist, auch noch mit ihr verheiratet bin, ohne bereits nach mehreren Trennungen mit verschiedenen Kindern eine Patchworkfamilie zu bilden.
Friedemann Lindmayer, Karlsruhe
Ungedeckte Schecks
„Grünes Wachstum ist nicht möglich“, taz vom 30. 7. 21
Ulrike Herrmann arbeitet sehr gut heraus, dass der Masterplan für Grünes Wachstum mit viel zu vielen ungedeckten Schecks arbeitet: rasche technologische Fortschritte, riesige Effizienzsteigerungen, baldiger massiver Ausbau der erneuerbaren Energien, Verfügbarkeit von Fläche und Rohstoffen und viele weitere optimistische Annahmen. Einige dieser Annahmen mögen sich zumindest teilweise als realistisch herausstellen – aber sicher nicht alle. Und die Erdüberhitzung ist nicht die einzige systemische Krise, die die Wachstumsideologie hervorruft. Wenn wir nicht energisch auf die Bremse treten, fliegen uns andere Umwelt- und Sozialprobleme um die Ohren. Thomas Damrau, Böblingen
Realistische Wahloptionen
„Wahlchance des Klassenlehrers“, taz vom 2. 8. 21
Jahrelang war eine Tendenz der taz zu beobachten: Aus der Feder ihres Chefreporters wurden sozialdemokratische Positionen als überholt und der Untergang der SPD als unausweichlich dargestellt – um gleichzeitig eine schwarz-grüne Regierung herbeizuwünschen. In der heutigen taz dagegen klare Worte zum stets fröhlichen Kandidaten der CDU, in größter Nähe zu reaktionärsten Kreisen der katholischen Kirche mit seinem evangelikalen Chefberater Liminski. Als alter taz-Genosse freue ich mich, dass in derselben Ausgabe die Chefredakteurin eine entwicklungsfähige SPD auf hoffnungversprechendem Gleis darstellt. Ihr sei gedankt! Es gibt also für taz-Leser 3 realistische Optionen: Schwarz-Gelb-Grün, Grün-Rot-Gelb, Grün-Rot-Rot. Um einer sozial-ökologischen Transformation eine Chance zu geben, sollte die SPD (trotz einiger Vorbehalte) unterstützt werden.
Klaus Schmeding, Hamburg
Flüchtlingspolitik
„Das eine sagen, das andere tun“,
taz vom 3. 8. 21
Großen Dank für die Titelseite und die Seite 3 der heutigen taz (3. 8. 2021)! Endlich mal wieder etwas zum Thema: Flucht, Abschiebung u. a. So dringend die Themen Klimakatastrophe und Wahlkampf sind, so dringend ist es auch, das Thema inhumane europäische Flüchtlingspolitik und dabei insbesondere die menschenrechtsverletzende Abschiebung nach Afghanistan aus Deutschland nicht aus dem Blick zu verlieren.
Andrea Bauer, Darmstadt
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