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meinungsstark

Staatliche Garantenpflicht? Welche?

„Ein Jahr Pandemie: Das Mitgefühl-Paradox“, taz vom 5. 4. 21

Oh doch, mein Mitgefühl steigt von Tag zu Tag, allerdings für diejenigen, deren Existenz und Lebensglück durch die Maßnahmen des Staates dauerhaft vernichtet wurden. Es ist ein Paradox, dass der Staat sich des Gesundheitsschutzes auf Kosten anderer annimmt. Das Einzige, was die Politik dabei von Beginn an interessiert hat, war die Auslastung der Intensivstationen in den Krankenhäusern. Statt aber Hunderttausende Menschen ins Unglück oder gar den Tod zu stürzen, hätte man die Gelder für die Soforthilfemaßnahmen zugunsten der vernichteten Wirtschaft zum Ausbau des Krankenhauswesens nutzen müssen. Denn der Staat hat keine Garantenpflicht für die Gesundheit der Bürger, wohl aber die Verpflichtung, bei Krankheiten optimalen ärztlichen Schutz anzubieten! Dass dies verwechselt wurde und wird, darin liegt das eigentliche Paradox. Bernhard Wunsch, Köln

Feudalistische Klage in Ischgl?

„Klage wegen Corona-Ausbruchs in Eu­ro­pa:­ Tat­ort Ischgl“, taz vom 9. 4. 21

Mal ehrlich: Wer bezahlt Entschädigungen an alle diejenigen, die seit Corona für Menschen da sein mussten, nicht weglaufen können? Krankenhaus, Pflegeheim, Drogerie, Supermarkt, Ärzte. Diese Ischgl-Klagen sind wieder einmal etwas für Reiche. Feudalistische Reaktion verwöhnter Menschen, die für jeden Blutstropfen mit dem Anwalt drohen. Diese Leute nennen Menschen, die in den Bergen leben und arbeiten, Hinterwäldler. Dumm, ungebildet, einfach. Aber gut genug, um reiche Menschen für Geld zu verwöhnen. Jetzt sollen dieselben Menschen auf einmal schlauer und gebildeter sein als diese verwöhnten Akademiker und Intellektuellen, Menschen mit Geld und Kontakten? Typisch! Anwälte sind käuflich. Nicht gerecht. „Die Hinterwäldler“ konnten damit nicht umgehen! Niemand konnte das zu dem Zeitpunkt! Selbst in unseren Großstädten nicht. Claudia Großklaus, Hattingen

Gigantische Schweinefabriken

„Protest gegen ,Megastall‘. In einer Schweinezuchtanlage sind 55.000 Tiere verbrannt“, taz vom 9. 4. 21

Liebe taz, welch ein Trost, dass auch ihr endlich dieses „Fukushima des Nordens“ zum Thema macht. Wir AnwohnerInnen haben Jahre unter dem Kampf gegen die Errichtung der Ferkelfabrik und unter den Folgen gelitten – Gestank, Gülleflut, Verkehrszunahme, aber ganz besonders unter dem Wissen, was dort in diesen Hallen täglich stattfand, welche unglaubliche Qual für die Tiere.

Unsere Hoffnung ist, dass die Fabrik nicht wieder aufgebaut wird, weitere Tierfabriken verhindert werden und Menschen es schaffen, ihren Tierkonsum zu überdenken. Bitte lasst uns Landeier mit unseren Sorgen und dem Schmerz der Tiere nicht alleine, obwohl wir nur leise Stimmen haben. Nicht umsonst werden dünn bevölkerte Gegenden bevorzugt für diese Anlagen. Die moralische Verantwortung aber liegt auf den Schultern aller Menschen. Kathrin Weisbarth, Dabakow

Schön ist: Die Freude der anderen

„Gleiches Recht nur für Gleiche: Wer keine Gefahr darstellt, muss seine Freiheit zurückbekommen, auch um zu signalisieren, dass die Einschränkungen endlich sind“,

taz vom 10./11. 4. 21

Ein wohltuend nüchterner Blick auf die schwierige Problematik! Selten genug werden die verfassungsrechtliche und die moralische Ebene so deutlich voneinander getrennt wie in diesem Beitrag.

Wer nicht infektiös ist, dem dürfen die Freiheitsrechte nicht weiter vorenthalten werden, weil sie/er sich insoweit eben von den Menschen unterscheidet, die das Virus weiterhin verbreiten können! Und auch deshalb freue ich mich für alle, die nach einer Impfung wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, statt neidisch auf sie zu blicken. Solidarität besteht nicht nur im gemeinsamen Verzicht auf alles!

Michael Alex, Kronprinzenkoog

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