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meinungsstark

Großer Wunsch für kleine Leute

betr.: Ich wünsch mir eine Kinderseite!

Liebe taz-Redaktion, meine Eltern haben seit Jahren die taz abonniert, und ich würde auch gerne mal darin lesen. Leider sind die Texte nicht so verständlich für Kinder geschrieben, sodass ich (6. Klasse) fast nur „Touché“ lese. Daher wäre es toll, wenn Sie eine Kinderseite mit verständlichen Artikeln für Jüngere gestalten können. Wenn ich bei meinen Großeltern im Ruhrgebiet wohne, kann ich immer die Kinderseite der WAZ lesen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie eine ähnliche Seite machen würden (vielleicht alle zwei Tage oder so). Mit freundlichen Grüßen, Luzie Wessel (11 Jahre), Berlin

„Homeshopping – nicht mein Ding“

betr.: Weihnachten, wie ’s noch nie war

Wer sind sie denn, die Superspreader?/ Superspreader sind die Übeltäter/ Davon werde ich auch nicht klüger/ Hotspot hier und Hotspot da/ Na, wer freut sich denn noch da?/ Deutschland flächendeckend/ Deutschland nun oft in Rot gehüllt/ Wen die Karte dann noch mit Hoffnung erfüllt?/ Doch treff ich auf nen Superspreader/ Zeig ich ihn an, den Übeltäter/ Doch wo soll ich ihn denn finden?/ Bei all dem Rummel kann er leicht verschwinden/ Und wo soll ich denn jetzt noch hin?/ Homeshopping ist nicht so mein Ding!/ Stell mich ein in diesem Jahr/ Auf Weihnachten, wie’s noch nie so war/ Mit Hotspots hier und Hotspots da. Silvia Klett, München

Wertschätzung? Nur fürs System

„Systemrelevant und schlecht bezahlt. Noch?“,

taz vom 17. 11. 20

Weil Pflegekräfte (und all die anderen systemrelevant arbeitenden Menschen) im neoliberalen, kapitalistischen, patriarchalen System (mit einer freiheitlich demokratischen Grundordnung) tätig sind, sind sie dementsprechend „systemrelevant“ schlecht bezahlt. Das Familiengold ist längst verhökert und das Gesundheitswesen schon lange kein öffentliches, zur Daseinsvorsorge gehörendes mehr. Die Gewerkschaften vertreten, wie in dem Artikel ja richtig beschrieben, nur noch einen kleinen Teil der Mitarbeitenden. Sie sind inzwischen auch zum Handlanger dieses Systems geworden. Die Verträge „als ein Zeichen der Wertschätzung“ zu bezeichnen, entspricht diesem System. Und dann ab und zu wohlwollend auf die Schulter klopfen, klatschen, den Einsatz loben – all das schafft nicht die Anerkennung, die diese Arbeit haben sollte. Das kennen wir Frauen zur Genüge! All diese symbolischen, patriarchal bewährten Gesten halten unser System aufrecht, sie sind systemrelevant. Etwas Gutes tun und damit etwas Böses verschleiern. Etwas Geld, aber das System bleibt erhalten. Karin Schüler, Bonn

Warum werde ich so gleichgültig?

„Leserbrief: Endlos diskutieren?“, taz vom 18. 11. 20

Liebe taz-Redaktion, mir geht es leider ebenso wie dem Leser Herrn Rauch. Ich bin Deutsch- und Geschichtslehrer, diskutiere mit meinen SchülerInnen die Welt vor und zurück und bin über mich selbst entsetzt, dass ich völlig abstumpfe. In unserer Schule gibt es keinerlei Schwierigkeiten, wir erfüllen alle Vorgaben und aktualisieren unseren Hygieneplan. Aber ich kann mit niemandem mehr darüber „diskutieren“! Es ist mir völlig egal, woher man welche Informationen bekommt, wer was neulich entdeckt, festgestellt oder zweifelsfrei belegen kann. Ich hatte von Anfang an kein wirkliches Gegenüber, es wurden Verordnungen verfügt und mir ist die aktuellste Verordnung einer Bundesregierung oder Landesregierung völlig egal. Unsere Eltern wollen etwas wissen oder haben etwas anzumerken? Ich antworte nur noch mechanisch. Wie kann man einen Menschen, der regen Anteil am gesellschaftlichen und politischen Leben nimmt, der neben der taz zur Vervollständigung auch die FAZ liest, der das Gefühl hat, vor seinen Schülern für ebendieses Engagement zu werben, wie kann man mich so „erledigen“, ermüden, gleichgültig machen? Ich bin entsetzt über mein Verhalten und verstehe Herrn Rauch auch dahingehend: Fertig diskutiert! Michael Türk, Berlin

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