meinungsstark:
Tantiemen von Edward Snowden
„Geheimdienste treten nach“,
taz vom 5. 10. 20
Das schlägt dem Fass den Boden aus. Von einem US-Gericht wird Edward Snowden verurteilt, seine Einnahmen dem US-Staat zu zahlen. Dieser Staat hat gerade von einem obersten Gericht die Mitteilung bekommen, dass die massenhafte Überwachung illegal war. Was ist denn jetzt eigentlich Recht in den USA? Je nach Gusto, wie es den Damen und Herren gerade in die Staatskasse passt. Sollen sie sich doch lieber um Steuererklärungen ihres Präsidenten kümmern und endlich Edward Snowden das zukommen, was im zusteht. Freiheit! Ohne Wenn und Aber.
Daniella Sagnelli-Reeh, Groß-Umstadt
Unwirtschaftlich, aber gesund
„Wir müssen radikaler denken“, taz vom 23. 9. 10
Forderte der zitierte Prof. Dr. Busse im Jahr 2016 im Rahmen einer Studie der Leopoldina, gerade noch 330 bundesdeutsche Krankenhäuser, veränderte sich seine Forderung aufgrund einer Bertelsmann-Studie im Jahr 2019 zwar auf 600, aber das sind nicht einmal [1]/3 der 1.925 in Deutschland registrierten Kliniken. Wenige große Krankenhäuser, so die Aussage vieler Gesundheitsökonomen und Gesundheitspolitiker, behandeln angeblich mit besserer Qualität als die flächendeckend verteilten kleinen ländlichen Krankenhäuser. Aber dann kam Corona, und viele Gesundheitspolitiker waren froh über die Anzahl der Krankenhäuser, die Anzahl der Krankenhausbetten. Ja, sie stockten die Intensivplätze sogar kurzfristig auf. Deutschland hat die Krise mit niedrigen Todesraten und ausreichenden Behandlungsmöglichkeiten in den Krankenhäusern bestanden.
Klaus Emmerich, Himmelkron
Vorbild Jugend
„Mehr Macht der Zukunft“,
taz vom 24. 9. 20
Junge Menschen beteiligen sich am politischen Diskurs – und machen mal wieder den Job der Älteren.
Wie junge Menschen den Job der Älteren machen, zeigt beispielsweise die klimafreundliche Reisebiographie von Frau Neubauer oder die unaufhörliche Smartphone-Nutzung von Jugendlichen. Aber es ist leichter zu reden, als selbst konsequent etwas zu tun.
Thomas Damast, Brühl
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