meinungsstark:
Kapitalismus kennt keine Gnade
„Menschen, Tiere und Profite“, taz vom 13. 8. 20
Corona ist für die gesamte Fleischindustrie und Tierhaltung ein Glücksfall, für die Politik, endlich die Selbstverpflichtung gesetzlich beenden zu wollen.
Billig – sorgt für mehr Gewinne und weniger Arbeitsschutz, die Gesundheit und Lohndumping für Mitarbeiter sind zu vernachlässigen: Eine Unternehmensphilosophie, die aus dem 19. Jahrhundert stammt und mit sozialer Marktwirtschaft nichts zu tun hat.
Ist das krankhafte Gewinnstreben des freiheitlichen Kapitalismus überhaupt noch mit demokratischen Mitteln zu bändigen? Thomas Bartsch-Hauschild, Hamburg
Die zentrale Rolle der Freiheit
„Besser leben ohne Polizei“, taz vom 10. 8. 20
Die Autorin wünscht sich Entscheidungsfreiheit und ist gern bereit, die damit verbundene Verantwortung zu tragen. Sie nimmt unsere Gesellschaft als Zwangsstruktur wahr, die sie daran hindert, freie Entscheidungen zu treffen. In einem Schluss von sich auf andere wünscht sie sich eine Gesellschaft, in der jeder volle Entscheidungsfreiheit hat, und gleichzeitig die volle Verantwortung trägt.
Die Idee von „vielen“, die sich erfolgreich organisieren und Gerechtigkeit einfordern, basiert auf der Annahme, die vielen würden wirklich nach Entscheidungsfreiheit und Verantwortung streben.
Tatsächlich sind Menschen, die sich dieses wünschen, eine Minderheit. Die Mehrheit wünscht sich Regeln, Gesetze und eine Gesellschaft, an die sie Entscheidungsfreiheit abgeben, um dafür Freiheit von Verantwortung zu erhalten.
Eric Brünner, Karlsruhe
Etwas in Bewegung bringen
„Nicht alle sitzen im selben Boot“, taz vom 10. 8. 20
Ich denke, Imeh Ituen hat recht. Aber: Was für ein Glück, dass Fridays for Future im letzten Jahr anders geredet haben. Sonst hätten sie lange nicht einen solchen (zumindest meinungsbildenden) Erfolg gehabt.
Lieber etwas in Bewegung bringen, auch wenn die Argumentation ein bisschen falsch liegt, als die genau richtige Argumentation, aber man bringt nichts in Bewegung.
Otto Merkel, Bensheim
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