meinungsstark:
Ein Disziplinierungsmittel
„Petition der Woche: Pädagogisches Relikt aus längst vergangenen (Rohrstock-)Zeiten“, taz vom 16. 11. 19
Da hat Anna Klöpper völlig recht. Wenn es um definierte Kompetenzen geht, kann man sie im Zeugnis auch benennen, so wie Teamarbeit, soziales Verhalten in der Schule. Die Verhaltens- und Beteiligungsnoten habe ich (als Lehrerin) als subjektiv und ungerecht empfunden, stille interessierte Beteiligung wird selten als positiv bemerkt, und aufgeweckte lebhafte Kinder werden eher als negativ eingeordnet. Diese Noten entpuppen sich als Disziplinierungsmittel – keine Methode für einen partizipatorisch angelegten Unterrichtsalltag. Birgit Pausmer, Elmshorn
Kampf gegen Demokratieverteidiger
„Gebremste Prävention“, taz vom 13. 11. 19
Leider sind es nicht bloß überforderte Politiker, die die Arbeit erfolgreicher örtlicher Initiativen beeinträchtigen. Finanzämter mischen sich ein und behindern die Arbeit von Engagierten gegen rechts. Nachdem Attac und Campact die Gemeinnützigkeit entzogen wurde, sind jetzt auch kleine Vereine, die sich gegen Rechtsradikale und Faschisten wehren, in ihrer Existenz gefährdet, etwa das Demokratische Zentrum in Ludwigsburg. Auf dessen Website steht, dass Personen von Veranstaltungen ausgeschlossen werden, „die rechtsextremen Parteien oder der rechtsextremen Szene zuzuordnen oder die durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten“ sind. Das örtliche Finanzamt nimmt das zum Anlass festzustellen, dass die Angebote „nicht der Allgemeinheit dienen“. Und so wird ausgerechnet den Verteidigern der Demokratie die Gemeinnützigkeit entzogen! Marlies Beitz, Stuttgart
Schlimmer geht’s nicht
„Gebremste Prävention“, taz vom 13. 11. 19
Himmelkreuzdonnerwettter! Fremdenfeindlichkeit, Judenhass, Anschläge auf Asylantenheime, Mobbing von Behinderten, Hassmails, Morddrohungen und Morde – und da kürzt diese Regierung die Mittel für die oft ehrenamtlich und mit hohem persönlichen Einsatz bei zugleich hohem Risiko tätigen Menschen, die versuchen zu helfen, zu schützen, aufzuklären. Da jammern Regierungsvertreter über die Zunahme rechtsextremer Entwicklungen und kürzen dann die Mittel für Projekte, die diesen Tendenzen aktiv entgegenwirken, schlimmer geht’s nicht. Anita Schwaier, Oberursel
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