meinungsstark:
Gänzlich fehlende Moral
„Zum Streit bereit“, von Jens Spahn, taz vom 8. 8. 18
Sehr geehrter Herr Spahn, wer hätte schon Einwände gegen eine mutigere Debattenkultur vorzubringen? Selbst die AfD schwadroniert immer wieder davon. Und dann werden solch wertvolle Fliegenschissbeiträge zur Bereicherung der Gesprächskultur eingepflegt.
Doch was haben Sie beizusteuern, außer bemüßigten Syllogismen über humane Standards, die vorgeblich durch Seenotrettungshelfer verletzt werden? Seenotrettung ist gut gemeinte Handlung und verursacht ungewollt negative Folgen? Was für ein gigantisches Geschwafel über den Tod Tausender Menschen im Mittelmeer, weil eine _DU/_SU-geführte Regierung sich nicht aufraffen kann, offen zu sagen: „Lasst sie im Meer ersaufen, bis keiner mehr kommt.“
Sie wundern sich, dass Ihnen keiner die moralische Integrität abkaufen will? Schauen Sie eigentlich manchmal noch in den Spiegel und erkennen Sie, wer dort steht? Ist schon witzig, dass ausgerechnet Sie meinen, sich von Rechtspopulisten abzugrenzen. Der Beitrag zur Debattenkultur liegt darin, der zukleisternden Sprache die glitschige Maske abzunehmen und zu sagen, was ist: Den Tod Tausender Menschen achselzuckend hinzunehmen ist moralisch verwerflich. Das ist keine Gesinnungsnote, sondern die Benennung einer gänzlich fehlenden Moral. Raimund Schorn-Lichtenthäler, Datteln
Dem Kind die Bifi wegnehmen?
„Talk of the Town: Tofu ist doofu“, taz vom 6. 8. 18
Ja, die verantwortungslosen Lifestyleveganer mit all ihren verwahrlosten, mangelernährten Kindern. So ein Bullshit.
Mit einer bewussten veganen Ernährung können alle Nährstoffe über pflanzliche Lebensmittel aufgenommen werden, außer Vitamin B 12. Wie nehmen Fleischesser dieses Vitamin auf? Über tierische Produkte. Wie nehmen die Tiere dieses Vitamin auf? In der Massentierhaltung wird es ihnen neben Antibiotika und anderem künstlichem Scheiß ins Futter gemischt. Wir pumpen also Tiere mit Vitamin-B 12-Präparaten voll, um sie zu essen oder ihre Milch zu verarbeiten, und erzählen dann, Veganer nerven mit ihrem künstlichen Mangelgedöns. Die Frage ist, wer hier eine komische Sicht auf die Dinge hat. Wird hier ernsthaft diskutiert, ob es gut oder schlecht ist, den Kindern in Kitas die Bifi wegzunehmen? Nie mehr Salamibrot? Keine Fischstäbchen und kein Erdbeerjoghurt mehr, in denen außer Emulgatoren kaum was drin ist? Das kann doch nicht wahr sein – wo doch all das für die Entwicklung eines gesunden Kindes unverzichtbar ist. Lena Zimmermann, Berlin
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