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Neuer ARD-Chef Gniffke: Vielfalt abbilden, ist Auftrag des Rundfunks

Der neue ARD-Vorsitzende Kai Gniffke will die Vielfalt von Positionen im Angebot der Sender stärken. „Wann immer wir den Eindruck haben, dass Menschen sich übersehen fühlen, dann ist es unsere Aufgabe, diesen Menschen Gesicht und Stimme zu geben“, sagte Gniffke, der auch Intendant des Südwestrundfunks (SWR) ist, dem Medienverbund der Neuen Osnabrücker Zeitung. Es zähle zum Kern des öffentlich-rechtlichen Auftrags, der Vielfalt in Deutschland Gehör zu verschaffen. „Das gilt in besonderem Maße für die Regionen in Ostdeutschland.“

Mit Blick auf die Berichterstattung der ARD über Ostdeutschland sagte Gniffke: „Vielleicht können wir besser werden, auch 30 Jahre nach der Einheit, die immer noch existierende Unterschiedlichkeit in der Wahrnehmung der Wirklichkeit besser zu verstehen und abzubilden, ohne den Verdacht zu erwecken, dass wir Menschen erziehen wollen.“ Diese seien „klug genug, sich ihre eigene Meinung zu bilden“. Gniffke hat den Intendanten des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Tom Buhrow, zum Jahresbeginn als ARD-Vorsitzender abgelöst. (epd)

Sozialstunden und Besinnungsaufsatz für iranische Fotografin

Wegen ihrer Beteiligung an den systemkritischen Protesten und der daraus resultierenden „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ wurde gegen die renommierte iranische Fotografin Yalda Moaiery offenbar ein recht skurriles Urteil gefällt. Ein Gericht in Teheran hat sie zu einem zweimonatigen Parkreinigungsdienst verurteilt. Das gab die Justizbehörde am Samstag per Presseerklärung bekannt. Moaiery müsse außerdem einen 100-seitigen Recherchebericht zu einem iranischen Kleriker verfassen.

Die Fotografin selbst bestätigte auf Instagram das Urteil und postete ein Video von sich mit einer orangefarbigen Uniform bei der neuen Arbeit. „Da ich als Fotografin nicht die Realitäten meines Landes reflektieren darf, mache ich dafür sehr gerne diese ehrenhafte Arbeit.“ Die mehrfach ausgezeichnete Moaiery war im September verhaftet worden, als sie Fotos von Protesten machte. Ende Dezember kam sie auf Kaution frei. Das Urteil beinhaltet auch eine sechsjährige Bewährungsstrafe und zwei Jahre Ausreiseverbot. (dpa)

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