medienticker:
Russisches Urteil gegen ukrainische Journalistin
Die NGO Reporter ohne Grenzen (RSF)hat die Haftstrafe gegen eine ukrainische Bürgerjournalistin auf der russisch annektierten Halbinsel Krim verurteilt. Irina Danilowitsch sei am Mittwoch zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, teilte die Organisation mit. Die von den russischen Besatzungsbehörden eingesetzten Richter hätten sie ohne reale Beweise des Erwerbs und Besitzes von Sprengstoff für schuldig befunden. „Mit diesem drakonischen Urteil soll eine mutige Journalistin zum Schweigen gebracht werden“, sagte der Geschäftsführer von „Reporter ohne Grenzen“, Christian Mihr.
Nach ihrer Verschleppung durch den russischen Inlandsgeheimdienst FSB im April sei Danilowitsch nach eigenen Angaben gefoltert worden, um Aussagen über auf der Halbinsel tätige Medienschaffende zu bekommen. Nach der russischen Annexion der Krim 2014 wurde der unabhängige Journalismus auf der Halbinsel nach Angaben von Reporter ohne Grenzen praktisch abgeschafft. (epd)
Influencer Andrew Tate festgenommen
Der britisch-amerikanische Influencer Andrew Tate ist in Rumänien festgenommen worden. Ebenso zwei Rumänen und Tates Bruder. Es geht um den Verdacht auf Vergewaltigung und Menschenhandel, den die vier seit 2021 in Rumänien, den USA und Großbritannien betrieben haben sollen. Die bisher sechs nachgewiesenen Opfer seien zum Sex und zu Auftritten in pornografischen Videos gezwungen worden, die dann per Internet verbreitet worden seien, erklärte DIICOT, die für Organisiertes Verbrechen zuständige Sondereinheit der rumänischen Staatsanwaltschaft.
Kurz vor seiner Festnahme hatte Tate, der immer wieder Frauenhass verbreitet, auf Twitter Streit mit Greta Thunberg angefangen. Die konterte und schrieb von „Small Dick Energy“. Dann zeigte sich Tate in einem Video-Dialog mit Thunberg mit einem rumänischen Pizzakarton. Einige Medien schlossen daraus, dass der Karton einen Hinweis auf den Aufenthaltsort Tates gegeben habe. Das wies DIICOT als „Spekulationen“ zurück.
Bekannt wurde Tate 2016, als das britische „Big Brother“ ihn aus der Show warf, weil ein Video publik geworden war, in dem er eine Frau mit einem Gürtel schlägt. Inzwischen haben ihn viele Social-Media-Plattformen gesperrt. Seit Elon Musk darf er wieder auf Twitter posten. (dpa, taz)
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